München. Der gefährlichste Rivale von VW-Chef Martin Winterkorn heißt nicht Toyota. Winterkorns Respekt gilt vor allem dem Hyundai-Kia-Konzern. Dessen Chef Chung Mong-Koo verfolgt dasselbe Ziel wie VW: Weltweit die Nummer eins zu werden. Die Koreaner sind auf einem guten Weg. Qualitativ hat ihnen sogar der VW-Chef höchste Anerkennung zuteilwerden lassen, als er die Lenkradverstellung des im März eingeführten Kompaktwagens i30 lobte. Die heimlich gefilmte Aussage „Da scheppert nix“ wurde ein Renner auf YouTube. Doch auch ohne Werbung des VW-Chefs läuft es rund bei den Asiaten.
In diesem Jahr dürften sie nach Berechnungen des Center Automotive Research (CAR ) der fünftgrößte Autobauer der Welt werden – und haben Potenzial für die Spitze: „Um das Jahr 2020 ist Hyundai-Kia ebenbürtig mit VW und Toyota“, sagt CAR-Chef Ferdinand Dudenhöffer. Hyundai und Kia haben 2012 vor allem in Europa den Härtetest bestanden. Während die Krise in Südeuropa für einige Hersteller dramatische Folgen hat – Opel kämpft ums Überleben, PSA braucht Unterstützung vom Staat, Ford muss drei Werke schließen –, starteten die Koreaner durch. In den ersten elf Monaten steigerte Hyundai den Absatz in Europa um 10,1 Prozent auf 413.074 Autos, Kia um 17,1 Prozent auf 301.271. Allerdings rechnet Hyundais Europa- Chef Allan Rushforth 2013 mit sinkenden Absatzzahlen.Mit deutschem Design zum Erfolg
Der gefährlichste Rivale von VW-Chef Martin Winterkorn heißt nicht Toyota. Winterkorns Respekt gilt vor allem dem Hyundai-Kia-Konzern. Dessen Chef Chung Mong-Koo verfolgt dasselbe Ziel wie VW: Weltweit die Nummer eins zu werden. Die Koreaner sind auf einem guten Weg. Qualitativ hat ihnen sogar der VW-Chef höchste Anerkennung zuteilwerden lassen, als er die Lenkradverstellung des im März eingeführten Kompaktwagens i30 lobte.
Absatzplus in Deutschland
Ganz im Gegensatz zu seinem Kollegen Markus Schrick, der im März dieses Jahres hierzulande die Geschäftsführung übernommen hat. Er will 2013 einen neuen Verkaufsrekord aufstellen. Von Januar bis November 2012 wuchs Hyundais Absatz in Deutschland um 14 Prozent auf 91.644 Einheiten, Kia konnte den Verkauf um 35,1 Prozent auf 50.800 Autos erhöhen. Gemeinsam kommen die Marken auf fünf Prozent Marktanteil. Um den Vertrieb zu verbessern, hat Kias Deutschland-Chef Martin van Vugt in diesem Jahr eine Restrukturierung des Händlernetzes angeschoben. Sein Ziel: ein Ausbau auf 570 Standorte bis 2016.
Die Gründe für den Erfolg der Koreaner sind vielschichtig. Neue Produkte, viele davon in Europa entwickelt, kommen gut an. Die Designer Peter Schreyer (Kia) und Thomas Bürkle (Hyundai) haben den Modellen eine äußerst ansprechende Optik verpasst. Zudem werden die Marken durch ihr Sponsoring-Engagement bei UEFA und FIFA langsam bekannter. Zum Ende der diesjährigen Fußball-Europameisterschaft erinnerten sich 49 Prozent der befragten Bundesbürger, Hyundai- Werbung gesehen zu haben, bei Kia waren es 53 Prozent. Doch es gab auch einen Wermutstropfen 2012: Falsche Verbrauchsangaben in den USA kommen die Koreaner teuer zu stehen.