Turin. Fiat könnte ein weiteres Werk in Italien schließen. Sergio Marchionne, Chef des italienischen Konzerns, sagte der "Automotive News Europe" zufolge, ein weiterer Produktionsstandort müsse geschlossen werden, wenn keine wirtschaftlich sinnvolle Lösung gefunden werde, die überschüssigen Kapazitäten auszunutzen. Denkbar sei beispielsweise der Bau von Autos für Nordamerika.
Marchionne erwartet, dass die europäischen Märkte in den kommenden zwei bis drei Jahren auf dem jetzigen niedrigen Niveau bleiben werden. Im ersten Quartal lag der operative Verlust von Fiat mit 207 Millionen Euro nahezu doppelt so hoch wie im Vorjahresquartal. "Wenn die Nachfrage in Europa so bleibt, haben wir mindestens ein Werk zuviel i Italien", sagte Marchionne. "Wenn wir die Kapazität für Fahrzeuge nutzen können, die in die USA exportiert werden, verschwindet das Problem."Fiat hat die Produktion auf Sizilien im November gestoppt. In der 41 Jahre alten Fabrik wurde der alte Lancia Ypsilon Dreitürer gebaut. Der neue Ypsilon hat fünf Türen und kommt aus Polen. Auch die Wettbewerber von Fiat denken über Wege nach, ihre Überkapazitäten abzubauen. Bei Opel steht das Werk Bochum auf der Kippe, bei PSA sind die Werke Aulnay und Rennes bedroht.Der Autoabsatz in Europa hat im Mai laut dem Branchenverband ACEA erneut um 8,4 Prozent nachgegeben. Es handelte sich um den achten Monat in Folge, der schwächer war als der Vormonat. (Foto: Fiat)Fiat droht zweite Werksschließung in Italien
Fiat-Beschäftigte müssen nach der Schließung des Werks auf Sizilien erneut um ihre Arbeitsplätze fürchten: Die Schließung einer weiteren Produktionsstätte im Heimatland könnte nötig werden, sagte Vorstandschef Marchionne einem Medienbericht zufolge.
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