Flensburg. Deutschland war im Juli ein schlechtes Pflaster für den Autoverkauf. Die Zahl der Neuzulassungen sackte im Vergleich zum Vorjahresmonat um fünf Prozent auf 247.860 ab, wie das Kraftfahrtbundesamt (KBA) am Donnerstag mitteilte. Auch für die Bilanz des bisherigen Jahres hat das negative Konsequenzen. Der schlechte Juli fraß das bisherige knappe Plus auf. Mit 1,882 Millionen Neuzulassungen liegt die Zahl für Januar bis Juli 2012 nun knapp unter der des Vorjahreszeitraums.
Gut lief es im Juli für Audi. Die Ingolstädter sicherten sich mit einem Plus von 14,3 Prozent auf 24.265 Autos die Krone im Premiumsegment. Die Erzrivalen aus München und Stuttgart schwächelten dagegen. Mercedes musste ein Minus von 14,6 Prozent auf 22.428 Autos hinnehmen. Bei BMW, Mini ging es gar um 17,9 Prozent auf 19.030 Zulassungen nach unten.Schlechter Juli für Neuwagen
Audis Konzernmutter Volkswagen konnte sich dem Abwärtstrend dagegen nicht entziehen. Mit einem Minus von 1,5 Prozent auf 58.497 Autos lag der deutsche Volumenprimus allerdings noch über dem Marktdurchschnitt. Auch Ford kann sich damit angesichts eines Rückgangs um 4,4 Prozent auf 17.474 Autos trösten. Opel erwischte es mit minus 18,6 Prozent auf 16.760 Autos weit schlimmer. Auch Skoda (minus 15,4 Prozent auf 9216), Fiat (minus 16,3 Prozent auf 5798), Peugeot (minus 21,2 Prozent auf 5807) oder Citroen (minus 22,6 Prozent auf 4269) kamen unter die Räder.
Doch auch im aktuellen Markt lässt sich zulegen, wie unter anderem Kia mit einem kräftigen 52,7-Prozent-Sprung auf 5178 Autos unter Beweis stellte. Bei Hyundai ging es 19,2 Prozent auf 7568 Neuzulassungen nach oben, bei Renault und Dacia um 8,1 Prozent auf 12.956 Pkw und bei Seat um 13,7 Prozent auf 6151 Autos. Auch Toyota, Lexus konnten mit einem Plus von 2,5 Prozent auf 5844 Fahrzeuge zumindest leicht zulegen.Bei den Segmenten ging es vor allem für Minis mit einem Plus von mehr als 30 Prozent und SUVs mit 24,8 Prozent Wachstum nach oben. Auch Minivans legten kräftig zu - um 23,6 Prozent. Dagegen ging es in der Kompaktklasse, dem größten Segment, um 19,2 Prozent nach unten.Im Gebrauchtwagenmarkt ging es dagegen mit einem Plus von 7,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat auf 608.675 kräftig nach oben. 95 Prozent fanden dabei private Käufer. Der Anteil der maximal ein Jahr alten Gebrauchten lag bei 18,5 Prozent.
Der ZDK erklärte, angesichts der sinkenden Neuzulassungszahlen sei damit zu rechnen, dass der Wettbewerb vor allem um die Privatkunden im zweiten Halbjahr weiter angeheizt werde. Dies werde auch die Margen unter Druck setzen. Der Präsident des Verbands der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) Volker Lange sagte, die aktuellen Auftragseingänge und -bestände lägen unter dem Niveau des Vorjahres. "Der Pkw-Markt kann aber im Herbst nur dann lebhafter und stabiler werden, wenn die Finanzkrise in Europa einer Lösung näher kommt und das Vertrauen der Bürger in Politik und Wirtschaft gefestigt wird." (Foto: BLG Logistics)(In einer früheren Version des Artikels hatte es im zweiten Satz fälschlicherweise geheißen, der Rückgang sei zum Vormonat erfolgt. Wir bitten dies zu entschuldigen.)