München. Bob Lutz, ehemaliger Chef von GM Europa, geht davon aus, dass die Zahl der Autobauer trotz Krise wachsen wird. Im Interview mit dem "Manager Magazin" erklärte Lutz, dass sich die Branche konsolidieren und es in fünf Jahren "so fünf oder sechs sehr mächtige chinesische Hersteller" geben wird. "In ein paar Jahren wird der chinesische Markt so groß sein wie der US- und der europäische Markt zusammen – und ein paar Jahre später doppelt so groß".
Auch den deutschen Hersteller stellt Lutz ein gutes Zeugnis aus. "Die deutschen Autobauer sind größtenteils sehr gut positioniert und auch sehr gut gemanagt. Und sie haben es geschafft, ihren Fahrzeugen weltweit ein Premium-Image zu verpassen, für das die Leute bereit sind, mehr Geld zu bezahlen", so der Branchenveteran. Den derzeit unter starken Überkapazitäten leidenden Autobauern Fiat und PSA macht er Hoffnung, er geht allerdings davon aus, dass "die Allianz, die PSA derzeit mit General Motors unterhält, sich in etwas deutlich breiteres entwickeln wird". Zu Opels Zukunft wollte sich Lutz auch auf gezielte Nachfrage nicht äußern. Elektroautos sind für Lutz die Autos der Zukunft - auch wenn es noch "zehn bis 20 Jahre" dauert, bis sich die Technik durchgesetzt hat, "die Leistungsfähigkeit der Batterien steigt und der Preis auf das nötige Niveau sinkt." Seiner Meinung nach setzen die Autobauer bei den Materialien künftig auf "eine Mischung metallischer Leichtbauwerkstoffe wie Magnesium, leichten Stahl und Aluminium." "Auch Carbon wird Anwendung finden – jedes Material in seiner Nische".Das Rentnerdasein scheint dem legendären GM-Manager Bob Lutz nicht zu schmecken. Der 80-Jährige, der eigentlich 2010 in den Ruhestand gegangen war, arbeitet seit September letzten Jahres wieder als Berater für den US-Autokonzern."Die Zahl der Autobauer wird sogar wachsen"
Laut dem Branchenveteran Bob Lutz wird es trotz der Krise künftig mehr Hersteller geben. Ganz weit vorn sieht er den chinesischen Markt, der "in ein paar Jahren so groß sein wird wie der US- und der europäische Markt zusammen". Auch den deutschen Herstellern räumt Lutz gute Überlebenschancen ein – zu Opel wollte er sich nicht äußern.
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