Stuttgart. „Das Carsharing wird nicht das Ende des Automobilhandels sein“, so die gute Nachricht von Willi Diez vom Institut für Automobilwirtschaft (IFA). Die schlechte Nachricht: „Aufgrund der hohen Ansprüche und der Preissensibilität der Carsharing- Nutzer ist es schwer, damit Geld zu verdienen. Das ist kein Eldorado.“ Dieses Fazit lässt sich aus der Studie „Innovative Mobilitätsdienstleistungen – Chance oder Risiko für den Automobilhandel“ ableiten, die Diez und die Sachverständigenorganisation Dekra gemeinsam erstellt haben. Vor allem in Ballungszentren gibt es einen Trend zum „Nutzen statt Besitzen“ – was in erster Linie an den hohen Unterhaltskosten liegt. Dass das Auto generell an Attraktivität verliert, kann Diez nicht feststellen.
So bleibt Carsharing in Deutschland in der Nische: Abgeleitet von fast 82 Millionen Einwohnern errechnen sich 2,9 Millionen potenzielle Nutzer. „Dies würde nicht zu einem gravierenden Rückgang der Neuzulassungen führen“, so Diez. Allerdings müssten sich angesichts eines stagnierenden Automarkts die Autohäuser neue Geschäftsfelder erschließen, zu denen auch Carsharing gehören könnte. Insgesamt listet die Studie dazu fünf Optionen. Diese reichen vom Reparaturservice über exklusive Verträge für den Neuwagenverkauf bis zum Anbieter einer eigene Mietflotte in verschiedenen Ausprägungen.Allerdings muss der Studie zufolge ein Fahrzeugpool zwischen sieben und zwölf Stunden täglich ausgelastet sein, damit er die Gewinnschwelle erreicht. Das größte Ertragspotenzial für Autohäuser sieht Diez in der technischen Betreuung der Carsharing- Autos. Interessant ist auch die Öffnung des eigenen Fuhrparks, etwa der Test- und Ersatzfahrzeuge, in Zusammenarbeit mit einem Carsharing-Anbieter, der Infrastruktur und Markenname bereitstellt. Die Deutsche Bahn hat zum Beispiel das Carsharing- Angebot Flinkster für Autohäuser geöffnet: Dadurch soll die Präsenz in der Fläche steigen.Kein Eldorado in Sicht
"Das Carsharing wird nicht das Ende des Automobilhandels sein“, so die gute Nachricht von Willi Diez vom Institut für Automobilwirtschaft (IFA). Die schlechte Nachricht: "Aufgrund der hohen Ansprüche und der Preissensibilität der Carsharing- Nutzer ist es schwer, damit Geld zu verdienen. Das ist kein Eldorado.“ Dieses Fazit lässt sich aus der Studie "Innovative Mobilitätsdienstleistungen – Chance oder Risiko für den Automobilhandel“ ableiten, die Diez und die Sachverständigenorganisation Dekra gemeinsam erstellt haben.