Stuttgart. Um beim Hybrid-Antrieb mit von der Partie zu sein, muss das Thema Batterie beherrscht werden. Das gilt für Autohersteller wie Zulieferer, so die Überzeugung von Bernd Bohr, Vorsitzender des Geschäftsbereichs Kraftfahrzeugtechnik bei Bosch.
Herr Bohr, im Zuge der Umweltdiskussion ist die Autobatterie plötzlich wieder in den Mittelpunkt des Interesses gerückt. Warum ist dieses Thema so wichtig?
Beim Hybrid-Antrieb, also der Kombination von Verbrennungs- und Elektromotor, ist die Batterie ein wesentliches Element. Im Gegensatz zu einer herkömmlichen Autobatterie stellen die Lade- und Entladezyklen sowie die in kurzer Zeit durchgeleiteten Strommengen besondere Anforderungen an die Hybrid-Batterie. Wer einen Hybrid-Antrieb anbieten will, muss folglich das Thema Batterie beherrschen - das gilt für Autohersteller genauso wie für Zulieferer.
Welche Herausforderungen gilt es bei der Hybrid-Batterie zu bewältigen, bis eine wirklich befriedigende Lösung erreicht ist?
Während im Moment noch Nickel-Metallhydrid-Batterien verwendet werden, gehört die Zukunft der Lithium-Ionen-Akkutechnik, die beispielsweise bei Elektrowerkzeugen wie dem Akkuschrauber Ixo von Bosch bereits erfolgreich in Serie ist. Um diese Technologie ins Auto zu bringen, muss allerdings die Leistungsdichte noch gesteigert werden. Darüber hinaus ist es notwendig, die Standfestigkeit deutlich zu erhöhen.
Wann wird Ihrer Einschätzung nach die Lithium-Ionen-Batterie serienreif sein?
Das wird noch einige Jahre dauern. Bis dahin wird der Verbrennungsmotor noch sparsamer und sauberer. Gleichzeitig geht die Entwicklung über den Hybrid-Antrieb möglicherweise hin zur vollständigen Elektrifizierung des Fahrzeugs. Hierbei sind verschiedene Zwischenschritte erforderlich, wie beispielsweise Fahrzeuge, bei denen der Verbrennungsmotor nur noch zum Aufladen der Batterie dient, während das Fahrzeug von Elektromotoren angetrieben wird. Bei all diesen Schritten ist die Batterie dann die Schlüsseltechnologie.
Ist das der Grund, warum verschiedene deutsche Autohersteller sich selbst mit der Entwicklung von Batterien beschäftigen und nach Partnern suchen?
Bei neuen und wichtigen Technologien ist das durchaus üblich. Da spielen das technische Know-how und Sicherheitsaspekte eine große Rolle. In dem Maße wie der Neuigkeitsgrad der Technologie abnimmt und Größenvorteile bei der Fertigung zunehmend wichtiger werden, wird das Thema dann wieder an einen vertrauenswürdigen und unabhängigen Lieferanten abgegeben.
Welche Rolle spielt das Unternehmen Robert Bosch bei der Batterieentwicklung?
Wir überprüfen derzeit alle Optionen auf diesem Gebiet.