Berlin. Es ist ruhig im Hinterhof des roten Backsteingebäudes im Berliner Wedding. Einst hat hier AEG einen 300 Meter langen Tunnel gegraben, um die erste U-Bahn für die damalige Reichshauptstadt testen zu können. Heute testen im alten AEG-Gebäude die Studenten von Professor Volker Schindler, wie sich die Karosserie eines Mini verformt, wenn er mit 100 km/h gegen eine Betonwand knallt.
Für praktische Versuche ist das Fachgebiet Kraftfahrzeuge an der Technischen Universität Berlin bestens ausgestattet: Neben der Crash-Anlage können Studenten mit einem Katapult Dummys gegen eine Wand schleudern oder auf einem Straßensimulator Versuche fahren. Bereits im Jahr 1910 haben die Berliner Autos auf einen Trommelprüfstand gestellt. Erste Vorlesungen zur Kraftfahrzeugtechnik gab es sogar schon 1902.
Alexandra Schulz, die im elften Semester an der TU Berlin studiert, profitiert von der guten technischen Ausstattung ihres Fachbereichs. Ausschlaggebend für die Wahl ihres Studienorts war aber vor allem die Stadt selbst. Die 25-jährige Berlinerin möchte nach dem Ende ihres Studiums zunächst an der TU arbeiten. "Danach will ich möglicherweise zu DaimlerChrysler, denn mein Praktikum dort hat mir gut gefallen."
Praktika oder Diplomarbeiten in Unternehmen zu finden, ist laut Schindler für seine Studenten noch nie ein Problem gewesen: "Im Gegenteil, ich will gar nicht so viele Diplomarbeiten in Unternehmen, weil schwer zu beurteilen ist, welche Leistung der Betrieb und welche der Student beigetragen hat", sagt Schindler.