Düsseldorf. Die für den Jahreswechsel geplante Fusion von TÜV Süd und TÜV Nord sieht Bruno O. Braun, Vorsitzender der TÜV Rheinland Group, als Vorteil für seine Prüfgesellschaft. Da beide TÜVs bereits auf den Weltmärkten aktiv sind, entsteht laut Braun für sein Unternehmen international keine neue Situation. "Und national werden dann nur noch zwei statt heute drei TÜVs miteinander konkurrieren. Dadurch steigen unsere Chancen", sagte Braun bei der Präsentation des Ergebnisses des Geschäftsjahrs 2006.
Braun hat erst "aus der Presse erfahren", dass TÜV Süd und TÜV Nord fusionieren wollen und wünscht "beiden viel Erfolg". Den Vorschlag von TÜV Süd-Chef Peter Hupfer, der TÜV Rheinland könne ebenfalls Teil eines Gesamt-TÜV werden, wies Braun zurück: "Wir wollen aus eigener Kraft weiter wachsen." Er gab zu Bedenken, "dass durch die Fusion ein Gebilde entstehen kann, das eine ganz eigene Dynamik entwickelt". Gemeinsam sind TÜV Süd und TÜV Nord Deutschlands größte Prüforganisation und nach der Schweizer SGS zweitgrößter Prüfer weltweit.
Unterdessen gelang der TÜV Rheinland Group 2006 ein starker Umsatzanstieg und eine deutliche Ergebnisverbesserung. Der Umsatz wuchs um 13,3 Prozent auf 902 Millionen Euro. Mit einem Anteil von 27 Prozent am Gesamtumsatz war der Geschäftsbereich Mobilität das wichtigste Unternehmensfeld. Das Ergebnis vor Steuern stieg um 25 Prozent auf 51,3 Millionen Euro. Die Umsatzrendite im Gesamtkonzern erreichte 5,7 Prozent. Für 2007 hat Braun das Ziel von einer Milliarde Euro Umsatz ausgegeben. "Die ersten Monate bestätigen unser Ziel", sagte Braun.