München. Vom "War for Talents", dem Krieg um die besten Köpfe, sprechen die Personalverantwortlichen der Autoindustrie, wenn es um den Nachwuchs in ihren Werken und Büros geht. Da es in Deutschland nach wie vor an Ingenieuren mangelt, bemühen sich selbst Autohersteller, die regelmäßig Spitzenplätze in der Rangliste der beliebtesten Arbeitgeber belegen, mit Förderprogrammen frühzeitig um Studenten.
"Zukünftig legen wir den Schwerpunkt noch stärker auf die Nachwuchsförderung, um die Spitzentalente unter den Ingenieurabsolventen sowie Wirtschaftswissenschaftlern zu gewinnen", sagt Werner Widuckel, Personalvorstand von Audi. Die Ingolstädter fördern in ihrem Programm "Student-Line" Studenten, die zuvor in einem Praktikum positiv aufgefallen sind. Wer es ins Förderprogramm schafft, wird bis zum Studienende betreut und in Workshops und Seminaren weiter ausgebildet.
Selbst BMW, nach einer Umfrage unter deutschen Studenten beliebtester Arbeitgeber des Landes, engagiert sich, um herausragende Praktikanten und Werkstudenten schon während des Studiums an sich zu binden. Im Förderprogramm "Fastlane" soll "eine besondere emotionale Bindung zwischen Studenten und der BMW Group hergestellt werden", heißt es aus der Konzernzentrale. Auf die Überholspur von BMW kommt allerdings nur, wer bereits Stallgeruch angenommen hat und als Praktikant oder Werkstudent von seinem Betreuer empfohlen wurde. Sollte er sich dann am Auswahltag gegen die Konkurrenz durchsetzen, wird er fortan von einem Mentor betreut und darf auf eine BMW-Karriere hoffen.