Deutscher Automarkt auch im Juni stark unter Druck

Gelsenkirchen/München. "Auch im Juni werden die Neuwagenverkäufe nach unseren Erkenntnissen unter dem Wert des Vorjahresmonats bleiben", schreibt Ferdinand Dudenhöffer, Geschäftsführer bei B&D Forecast, in einer aktuellen Studie zum deutschen Neuwagenmarkt. Bereits in den ersten fünf Monaten des Jahres waren die Neuzulassungen hierzulande jeweils unter dem Wert des Vorjahres geblieben. "Dies ist bei gut laufender Konjunktur eine sehr untypische Situation", sagt Dudenhöffer.

Der deutsche Automarkt leide fortgesetzt unter beängstigender Kaufzurückhaltung der Privatkäufer und stehe dadurch "sehr stark unter hohem Margen- und Preisdruck". Im Mai waren lediglich 39,4 Prozent aller neu zugelassenen Pkw Privatleuten zuzurechnen. Auf Handel und Hersteller entfielen 29,1 Prozent der Neuzulassungen. Von Januar bis Mai zeichneten Private gar für nur 37 Prozent der Neuzulassungen verantwortlich, Handel und Hersteller für 31 Prozent. Zum Vergleich: Im Jahr 2006 lag die Händler-/Herstellerquote noch bei nur 25,3 Prozent (siehe nächste Tabelle für Details).

Bei einigen Herstellern wie zum Beispiel Subaru (62,7 Prozent der Fahrzeuge wurden im Mai auf Händler neu zugelassen) ist die Händlerquote alarmierend hoch. Dudenhöffer zufolge bedeuten "die Zulassungen auf den Handel einen erheblichen Preisdruck im Markt", da die Fahrzeuge in den kommenden Monaten als Tageszulassungen und junge Gebrauchte stark verbilligt in den Markt kommen würden. Bei Ford wurden im Mai nur 25 Prozent der Neufahrzeuge auf Private zugelassen, bei Opel 28,8 Prozent, bei VW 35,2 Prozent.

Für Ende des laufenden Monats Juni erwartet B&D Forecast weiteren Preisdruck, da zum Quartalsende erwartungsgemäß erneut eine hohe Anzahl an Vorführwagen und Tageszulassungen in den Markt kommen dürften. Fazit von B&D: "Die Autopreise in Deutschland bleiben unter erheblichem Druck. Die jungen Gebrauchten, Tageszulassungen und Vorführwagen verdrängen immer mehr die 'normalen' Neuwagen."