München. Mehr als 90 Prozent der Autohändler in Deutschland raten ihren Kunden im Verkaufsgespräch von alternativen Antrieben wie Hybrid und Erdgas ab. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die MSU Consulting exklusiv für die Automobilwoche erstellt hat. Als Argumente gegen umweltschonende Technologien werden höhere Kosten und ein angeblich niedrigerer Wiederverkaufswert genannt. Von Erdgasfahrzeugen wird zudem mit Verweis auf das weitmaschige Tankstellennetz abgeraten. Dies ist offenbar einer der Gründe, weshalb sich Ökoautos trotz der CO2-Diskussion nur schlecht verkaufen.
Eine Ausnahme bilden laut MSU-Studie allerdings die Toyota-Händler. Die empfehlen vor allem den Hybrid-Antrieb, den der japanische Importeur neben Honda im Angebot hat. Toyota-Händler haben der Studie zufolge auch die profundesten Kenntnisse über beide Antriebsvarianten.
Die MSU-Testkäufer, die über 300 Autohäuser besucht hatten, attestierten nach den Verkaufsgesprächen bei den zehn absatzstärksten Marken des deutschen Marktes im Schnitt 69,3 Prozent der Verkäufer Kenntnisse über Hybrid- und 73 Prozent über Erdgasantriebe. Überdurchschnittlich schneiden japanische und französische Hersteller ab.
Die MSU-Studie, deren Gesamtergebnis bei der Verleihung des Automobilwoche Award Autohandel auf der Leipziger AMI vorgestellt wird, zeigt zudem, dass die Händler der Verpflichtung zur Kennzeichnung des CO2-Ausstoßes fast ausnahmslos nachkommen. In 98,4 Prozent der besuchten Autohäuser hing das von der EU geforderte Informationsblatt an jedem Ausstellungsfahrzeug.