Berlin. Damit die europäischen Autoproduzenten den ab 2012 geltenden Wert von 130 Gramm CO2 pro Kilometer erreichen, muss der Kohlendioxidausstoß und damit der Verbrauch neuer Autos im Durchschnitt um ein Fünftel sinken. Dies veröffentlichte der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) am Montag in einem „Europäischen Klima-Fahrtenbuch 2012 für Pkw“.
Weil deutsche Hersteller die CO2-Emissionen ihrer Pkw in den letzten zehn Jahren deutlich weniger verringert hätten als andere, müssten sie diese bis 2012 um ein Viertel, Premium-Hersteller wie BMW und Mercedes sogar um ein Drittel reduzieren. Die jährliche Minderung des CO2-Ausstoßes deutscher Autohersteller müsse im Mittel sieben Gramm, bis 2012 insgesamt mehr als 40 Gramm betragen. Französische Hersteller müssten den Verbrauch wie schon in den letzten Jahren lediglich um drei Gramm pro Jahr reduzieren.
Zwar produzierten deutsche Hersteller in der Kleinwagen- und Mittelklasse auch verbrauchsarme Diesel-Pkw. Diese würden jedoch vorrangig im Ausland verkauft. So emittierten im Inland verkaufte VW-Dieselautos 13 Gramm CO2 mehr als im Ausland angebotene. Die Analyse der aktuellen Zulassungszahlen habe auch ergeben, dass es vor allem der stark wachsende Anteil besonders großer und schwerer Dieselautos sei, der die Klimaschutzziele gefährde.
Deutschland sei das einzige EU-Land, in dem Diesel-Pkw mit 173 Gramm 2006 erstmals höhere Emissionen aufwiesen als Benziner. Der Einsatz von Dieselmotoren erfolge außerdem zunehmend in Luxuslimousinen und Geländewagen, anstatt sie wie in den anderen EU-Ländern als Spartechnik zu nutzen.