Nutzfahrzeuge: Rekorde bei Export und Produktion

Frankfurt. Das Nutzfahrzeuggeschäft bleibt auch im Mai auf Wachstumskurs. Die Produktion legte gegenüber dem Vorjahresmonat um drei Prozent zu, teilt der Verband der Automobilindustrie (VDA) mit. Die Transporterfertigung stieg um 9 Prozent und erreichte mit 22.700 Einheiten das bislang beste Mai-Ergebnis. Die Produktion schwerer Nutzfahrzeuge richte sich seit Monaten an den verfügbaren Produktionskapazitäten aus.

Im Mai liefen laut VDA mit 16.490 Einheiten arbeitstäglich bereinigt nochmals 2 Prozent mehr Fahrzeuge vom Band als im entsprechenden Vorjahresmonat. In den ersten fünf Monaten wurden damit sowohl bei den Transportern (+13 Prozent) als auch im schweren Bereich (+9 Prozent) mehr Fahrzeuge gefertigt als je zuvor. Eine neue Höchstmarke beim Auftragsbestand im Transporterbereich und um 47 Prozent höhere Auftragsbestände im schweren Bereich sichern laut VDA eine Auslastung der Produktionskapazitäten bis weit in die zweite Jahreshälfte.

Ausschlaggebend für die hohe Schlagzahl in der Produktion sei eine nie da gewesene Dynamik auf den Exportmärkten. Im Jahresverlauf wurden 82.600 Lkw bis 6 t (+17 Prozent) sowie 51.400 Lkw über 6 t (+10 Prozent) ausgeführt. In beiden Gewichtsklassen liege damit der Export auf Rekordkurs. Getragen werde dies von einer unverändert starken Nachfrage aus den neuen EU-Ländern und Osteuropa – hier insbesondere Russland – sowie Vorderasien, bei den Transportern zudem aus Westeuropa, wo die deutschen Hersteller Marktanteile hinzugewinnen konnten. Ein Plus bei den ausländischen Ordereingängen von 22 Prozent sowohl im Transporterbereich als auch bei den schweren Nfz im bisherigen Jahresverlauf ließen erwarten, dass diese dynamische Entwicklung auch in den nächsten Monaten anhält.

Im Aufwind bleibt auch der Inlandsmarkt. Die Neuzulassungen erhöhten sich im Mai insgesamt um 33 Prozent auf 28.900 Einheiten. Die leichten Nutzfahrzeuge legten um 4 Prozent zu und die schweren Nutzfahrzeuge um 213 Prozent. Dabei sei zu berücksichtigen, dass der Mai des Vorjahres aufgrund des Vorzieheffekts im April 2006 im Zuge der Einführung des digitalen Tachographen im Segment über 6 t vergleichsweise niedrig ausgefallen war.

Im bisherigen Jahresverlauf wurden in Deutschland 6 Prozent mehr leichte Nutzfahrzeuge neu zugelassen. Der Inlandsabsatz von schweren Nutzfahrzeugen über 6 t liegt in den ersten fünf Monaten zwar noch um 9 Prozent unter denen des entsprechenden Vorjahreszeitraums. Dieses Minus dürfte aber angesichts der im bisherigen Jahresverlauf um 18 Prozent höheren inländischen Auftragseingänge ausgeglichen werden.

Angesichts einer robusten Investitionsgüterkonjunktur, einer florierenden Bauwirtschaft und anhaltender Engpässe in der Verfügbarkeit von Transportraum zeige sich, dass das Investitionsgut Nutzfahrzeug nicht nur in der allgemeinen guten Investitionskonjunktur in Deutschland „mitschwimmt“, sondern diese inzwischen sogar antreibt.