Stuttgart. Der Sportwagenbauer Porsche hat das angekündigte Übernahmeangebot für die Volkswagen AG vorgelegt. Nach Aufstockung des VW-Anteils auf rund 30,9 Prozent bietet Porsche den VW-Aktionären nun 100,92 Euro für jede Stammaktie an. Dies teilte Porsche am Mittwoch in Stuttgart mit. Das Angebot liegt damit deutlich unter dem aktuellen Aktienkurs von Volkswagen Stammaktien von 112,60 Euro und wird aller Voraussicht nach von wenigen Aktionären angenommen werden. Es handelt sich um ein Pflichtübernahmeangebot.
Nicht stimmberechtigte Vorzugsaktien will Porsche mit 65,45 Euro je Stück bezahlen. Vorzugstitel kosten an der Börse derzeit rund 75,50 Euro. Porsche hatte am Montag weitere VW-Aktien zugekauft und damit die Grenze von 30 Prozent der Anteile überschritten, die ein Übernahmeangebot zur Pflicht macht.
Branchenbeobachter gehen davon aus, dass VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch mit VW, Porsche und einer Allianz aus den Nutzfahrzeugbauern MAN und Scania und der VW-Nutzfahrzeugsparte einen auf allen Feldern agierenden weltweiten Firmenverbund schaffen will. Die milliardenschweren Familien Piëch und Porsche besitzen alle Stammaktien von Porsche. Der Sportwagenbauer wird im Zusammenhang mit dem Ausbau der VW-Beteiligung auch seine Konzernstruktur umbauen: Künftig sollen die Beteiligungen von einer Holding geführt werden, die zudem in eine europäische Aktiengesellschaft ("Societas Europaea"/SE) mit Sitz im Großraum Stuttgart umgewandelt werden soll.
(Mit Material von dpa)