Recklinghausen. "Ich war mir unsicher, ob ich einen technischen oder einen wirtschaftlichen Studiengang wählen sollte", sagt Alexander Zickwolf. Der 23-Jährige hat sich schließlich für das Studium zum Wirtschaftsingenieur an der Fachhochschule Gelsenkirchen entschieden. "Für mich war es die richtige Alternative, um beides zu kombinieren." Zickwolf ist einer von rund 100 Gelsenkirchener Studenten des Wirtschaftsingenieurwesens, die nach dem Studium in die Autoindustrie möchten. Deshalb wählen sie im Hauptstudium die Studienrichtung "Automobilwirtschaft und -technik". Alternativ könnten sie sich auch für Verkehrs- oder Unternehmenslogistik einschreiben.
Dass Zickwolf und seine Kommilitonen diese Vertiefungsrichtung wählen können, haben sie vor allem Professor Ferdinand Dudenhöffer zu verdanken. Als der vor gut zehn Jahren seine erste Stelle als Professor antrat, gab es noch keinen automobilen Schwerpunkt des Studiums. Da Dudenhöffer zuvor bei zahlreichen Herstellern von Citroën bis Porsche gearbeitet hatte, wollte er dem noch jungen Studiengang einen stärkeren Bezug zur Autobranche geben. "Vom Rektorat wurden wir dabei stark gefördert", erinnert sich Dudenhöffer.
Für Zickwolf ist das Studium am Standort Recklinghausen der FH Gelsenkirchen interessant, weil er von Dudenhöffer die wirtschaftlichen Grundlagen der Autoindustrie lernt und von dessen Kollegen Guido Mihatsch erfährt, wie Fahrzeuge entwickelt, konstruiert und produziert werden. Dudenhöffer sieht in dieser Kombination den wesentlichen Vorteil gegenüber reinen Ingenieur- oder Betriebswirtschaftsstudiengängen: "Wenn Bosch einen Sensor entwickelt, kann ein Wirtschaftsingenieur auch abschätzen, welchen Wert der Sensor für den Kunden darstellt und wie man ihn von diesem Wert überzeugen kann."
Dieses Zusammenspiel von Wirtschaft und Technik hat auch Leonie Hause überzeugt. Die 23-Jährige studiert im fünften Semester Wirtschaftsingenieurwesen und wird ihr nächstes Semester bei Volkswagen im Produktmarketing absolvieren. Seit ihrem zweiten Semester unterstützt sie Dudenhöffer als wissenschaftliche Mitarbeiterin. "Ich glaube, es hilft schon, wenn man Dudenhöffer als Professor im Lebenslauf stehen hat", sagt Hause.