München. In diesem Jahr werden allein in Deutschland voraussichtlich über sechs Milliarden Euro als Verkaufsförderhilfen von Automobilherstellern und Händler investiert. Auf Herstellerseite entspricht dies in Einzelfällen bis zu 70 Prozent der Marketingbudgets. Meist sind jedoch diese Verkaufsanreize und Incentives in Form von Barnachlässen strukturiert und können dadurch ungewollt das Markenimage negativ beeinträchtigen. Das geht aus einer aktuellen Studie von Deloitte und der European Business School zu "Trends der Incentivepraxis" hervor.
Der Trend zu Rabatten hat sich demnach in den vergangenen Jahren dramatisch beschleunigt. Den Kunden könne das nur freuen, denn die Nachlässe hätten sich inzwischen in Höhen von bis zu über 20 Prozent hochgeschraubt. Bei der Ertragslage der gesamten Branche stimmen diese Zahlen die Ersteller der Studie jedoch bedenklich.
Die aktuelle Situation im deutschen Automobilhandel verschärfe sich immer weiter: Kaum Wachstum in den Kernmärkten, hohe Überkapazitäten, wachsende Kundenbedürfnisse und neue Wettbewerber aus Fernost führten zu der Frage, wie sich die Entwicklung in den nächsten Jahren gestalten wird.
Nach Einschätzung der befragten Experten auf Hersteller- und Händlerseite ist auch weiter nicht von einer Abkühlung des Nachlasskampfes auszugehen. So gehen - zum Teil entgegen den Angaben einiger Hersteller - etwa 40 Prozent der befragten Händler davon aus, dass sich die Ausgaben für Incentives bis 2010 um mehr als die Hälfte erhöhen werden. In Summe gehen die Hersteller von einem Rückgang, der Handel hingegen von einer Konstanz oder gar Steigerung hinsichtlich der Wichtigkeit von Incentiveprogrammen aus.