Stuttgart. "Wir streben im laufenden Jahr ein Umsatzwachstum auf 250 Millionen Euro an. Dazu werden sowohl das interne Geschäft mit dem neuen Daimler-Konzern als auch externe Aufträge beitragen", stellte Werner Kropsbauer im Gespräch mit der Automobilwoche in Aussicht. Der 54 Jahre alte Controlling-Spezialist steht seit dem 1. August an der Spitze der Daimler-Tochter MBtech, dem internen Entwicklungsdienstleister und Consultingunternehmen der Stuttgarter. Im vergangenen Jahr hat MBtech 200 Millionen Euro erlöst, wozu Aufträge von Mercedes-Pkw und der Nutzfahrzeug-Sparte 65 Prozent beisteuerten. Rund 15 Prozent lieferte die inzwischen verkaufte US-Sparte Chrysler, der Rest stammte von anderen Herstellern und Zulieferern.
Daimler hat MBtech 1995 gegründet. Das Unternehmen mit 1950 Mitarbeitern tritt als Partner für die Entwicklung kompletter Fahrzeuge sowie einzelner Komponenten und Module auf. Dazu gehören vor allem Motoren und Getriebe sowie Elektrik/Elektronik-Lösungen. Außerdem bietet MBtech Prüfdienstleistungen wie die auf elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) und andere Fahrzeugtests an. Ein weiterer Geschäftsbereich ist das Consulting, zu dem etwa das Prozess- und Projektmanagement und Lieferantenschulungen gehören. Nach Umsatz liegt MBtech auf Platz sechs der Rangliste der größten Engineering-Unternehmen, die von AVL List, Edag und IAV angeführt wird.
"Mittelfristig wollen wir pro Jahr durchschnittlich eine zweistellige Wachstumsrate erreichen", so Kropsbauer. Ob dies gelingt, hänge jedoch stark von der allgemeinen Entwicklung der Automobilindustrie ab. Dabei setzt der Manager sowohl auf das Geschäft mit Daimler als auch auf Aufträge von anderen Herstellern und großen Systemlieferanten. Gute Geschäftsperspektiven ergeben sich aufgrund der Klimadiskussion. Kropsbauer: "Alle Hersteller und Lieferanten müssen sich bei alternativen Antrieben breit aufstellen. Das bietet für uns viele Chancen.",
Auch vom Wachstum der Schwellenländer will MBtech profitieren. "In China beschäftigen wir uns zunehmend mit der Schulung und Qualifizierung lokaler Zulieferer beim Prozessmanagement und unterstützen auch konkrete Projekte", so Kropsbauer. Vorstellbar sei auch, dass dort ein Kompetenzzentrum für Elektrik/Elektronik aufgebaut wird.