München. Auf dem europäischen Markt für Händlersoftware steht ein Besitzerwechsel mit weitreichenden Folgen bevor: Das amerikanische Unternehmen Reynolds & Reynolds hat den Verkauf seines Händlermanagement-Programms Incadea angekündigt. Käufer wird möglicherweise die in Koblenz ansässige Software-Schmiede EDS Mid-market Solutions, die bereits seit einigen Jahren Vertriebspartner von Reynolds ist. "Wir sind am Kauf von Incadea interessiert und werden ein Angebot machen, sobald Reynolds das Ausschreibungsverfahren eröffnet hat", sagte EDS-Geschäftsführer Christoph Schwarz der Automobilwoche.
Die Incadea-Engine ist der Kern eines Computerprogramms, das von 20.000 Nutzern in Autohäusern europaweit eingesetzt wird. Für die speziellen Anforderungen der einzelnen Automarken wird dieses Kernprogramm jeweils angepasst und unter unterschiedlichen Produktnamen verkauft. Den Vertrieb für Reynolds besorgen in Deutschland EDS Mid-market und T-Systems. T-Systems beliefert BMW-Häuser in Deutschland und Österreich mit der Händlersoftware. Das Programm "Carlo" von EDS wird vor allem von General Motors- und Peugeot-Händlern genutzt und ist die in Europa am häufigsten installierte Variante von Incadea. Laut Schwarz hat EDS in Deutschland 360, europaweit 500 Kunden. Diese besitzen rund 900 Betriebe.