München. Der TÜV Süd will das Geschäft in Mittel- und Osteuropa ausbauen, um sein Ziel zu erreichen, in den kommenden Jahren mindestens 30 Prozent des Konzernsumsatzes im Ausland zu erwirtschaften. "Unser Potenzial in den mittel- und osteuropäischen Staaten ist noch lange nicht ausgeschöpft. Innerhalb der nächsten fünf Jahre planen wir, unseren Umsatz in dieser Region mehr als zu verdoppeln", sagt TÜV Süd-Vorstand Axel Stepken.
Im laufenden Jahr möchte die Prüforganisation dort mit 490 Mitarbeitern einen Umsatz von etwa 26 Millionen Euro erwirtschaften und eine Umsatzrendite von 9,5 Prozent erreichen. Innerhalb der nächsten fünf Jahre soll der Umsatz auf mehr als 60 Millionen Euro anwachsen, die Zahl der Mitarbeiter wird laut Stepken dann auf etwa 1100 steigen. "Und bei dieser Planrechnung sind unsere Aktivitäten in Russland noch nicht berücksichtigt", fügt er hinzu.
Der wichtigste Markt in Mittel- und Osteuropa ist für die Prüforganisation Tschechien. Im vergangenen Jahr wuchs die dortige Pkw-Produktion laut dem Verband der Automobilindustrie (VDA) um mehr als ein Drittel. 160.000 Fahrzeuge mehr als im Vorjahr haben 2005 die Fertigungshallen verlassen. Der TÜV Süd kann dabei künftig von seiner günstigen Lage profitieren. Denn die tschechische Tochtergesellschaft TÜV Süd UVMV hat ihre Testhalle und ihr Airbag-Labor in Mladá Boleslav, nur 50 Kilometer von Kolin entfernt. In Kolin produzieren seit 2005 Toyota und PSA Peugeot Citroën im Konsortium TPCA ihre drei weitgehend baugleichen Kleinwagen. Als der tschechische Ableger der Münchner Prüfer im Jahr 1995 die Arbeit aufgenommen hat, war für die Standortwahl noch ausschließlich die Nähe zur Volkswagen-Tochter Skoda Auto entscheidend.