Mörfelden. Der neue Geschäftsführer von Seat Deutschland, Matthias Heinz, fordert seine Händler dazu auf, in zusätzliche Autohäuser zu investieren. Bisher stütze sich das Händlernetz zu stark auf Fahrzeugvermittler, die gemeinhin weniger in Verkaufsräume und Vorführwagen investieren müssen. "Wir haben mit Sicherheit Optimierungsbedarf darin, dass wir, gemessen an 325 Vertragshändlern, mit zusätzlichen 272 Vermittlern ein zu hohes Maß an Vermittlerfunktion haben", sagte der 49-Jährige während der konstituierenden Sitzung des Seat-Händlerbeirats in Mörfelden. Deshalb wolle er zunächst mit den bisherigen Vertragshändlern sprechen, "ob sie bereit sind, an Open Points ein zweites oder drittes Investment für Seat zu leisten". Ein Unternehmer sollte laut Heinz "durchaus in der Lage sein, mehr als einmal für die Marke Seat zu investieren".
Optimierungsbedarf bei Seat
Zudem möchte Heinz, der seit dem 1. Juni die Geschäfte von Seat Deutschland führt, die Ergebnisse der Vermittler deutlich steigern. Bislang vermitteln sie durchschnittlich 25 Fahrzeuge im Jahr. "Das ist, gelinde gesagt, zu wenig. Denn es handelt sich dabei um Märkte, in denen früher 100 Einheiten verkauft worden sind", sagt Heinz. Er will die Fehler seiner Vorgänger korrigieren: "Zu viele Händler haben in der Vergangenheit ihre Vertriebsverträge zurückgegeben, mit der Konsequenz, dass wir die Märkte dort zum Teil überhaupt nicht mehr ausschöpfen."
Heinz nahm beim Treffen mit dem neu gewählten Händlerbeirat eine Liste von Fragen entgegen, die er in den nächsten Wochen beantworten will. "Ich versuche, konstruktiv mit den Händlern umzugehen." Er möchte ihnen auch zu einer höheren Rendite im Service verhelfen. Dazu bietet Seat den Händlern einen Rendite-Check im Werkstattbereich an. Die Kosten dafür teilen sich Seat und die Händler. Jürgen van Kolck, neuer Vorsitzender des Händlerbeirats, hat als einer von bislang 30 Seat-Händlern seinen Service untersuchen lassen und war mit der Analyse zufrieden. Die anschließende Betreuung durch die Agentur, die er selbst hätte zahlen müssen, lehnte van Kolck jedoch ab: "1200 Euro für einen Schulmannstag, das ist mir zu teuer."