Tokio/Trebur. In Deutschland ist der Pkw-Absatz von Mitsubishi seit dem Rückzug von DaimlerChrysler im Mai um 15 Prozent eingebrochen. Es sei "eine deutliche Kaufzurückhaltung in den Händlerbetrieben festzustellen", klagt Ernst-Willi Busenius, Vorsitzender des Verbands der Mitsubishi-Vertragspartner Deutschland. Auch die Händler sind stark verunsichert, wie Mitsubishi Motors Deutschland (MMD) einräumt. Als Gegenmaßnahme hat MMD seinen Händlern jetzt bereits vereinbarte Zahlungsziele zinslos auf 180 Tage verlängert und Sonderkonditionen für die Finanzierung von Lagerwagen eingeräumt – was dem Händlerverband aber "längst nicht ausreicht". Bald sollen Gespräche über weitere Hilfsmaßnahmen stattfinden.
Für 2004 strebt MMD ein Absatzplus im zweistelligen Prozentbereich an. Im vergangenen Jahr hatte Mitsubishi rund 20.700 Autos in Deutschland abgesetzt – ein Marktanteil von 0,6 Prozent.
In Japan knüpfte unterdessen der designierte Retter von Mitsubishi Motors (MMC), Phoenix Capital, die geplante Mehrheitsübernahme an die Bedingung, dass DaimlerChrysler alle Führungspositionen abgibt. Gleichzeitig droht DaimlerChrysler massiver Abschreibungsbedarf: Phoenix-Insider berichten, der Risikokapitalgeber zahle außerbörslich 100 Yen für neue MMC-Aktien. In diese Richtung könnte sich nun der MMC-Kurs bewegen. Noch notiert die Aktie bei rund 190 Yen.