Böblingen. Die DaimlerChrysler-Tochter Smart hat in den ersten sieben Monaten des Jahres den Absatz um 17,9 Prozent gesteigert – und könnte dennoch die Jahresziele verfehlen. "Nach heutigem Stand der Dinge dürfte es für Smart schwierig werden, wie geplant über 170.000 Fahrzeuge an Endkunden zu verkaufen", so Georg Stürzer, DaimlerChrysler-Analyst der HypoVereinsbank gegenüber Automobilwoche. Per Ende Juli hat Smart 75.900 Fahrzeuge abgesetzt. Auf das Gesamtjahr hochgerechnet klafft zum Jahresziel eine Lücke von rund 18.000 Einheiten.
Zwar verkaufte sich der im April eingeführte Viersitzer Forfour bis Ende Juli über 16.000-mal, und Experten erwarten, dass das Jahresziel von mindestens 50.000 verkauften Forfour auch erreicht wird. Problematisch indes ist der schleppende Absatz der Modelle Fortwo und Roadster. Smart-Chef Andreas Renschler hatte im Frühjahr das Ziel ausgegeben, bei beiden Modellen die Verkaufszahlen des Vorjahres –104.600 und 20.100 Einheiten – zu übertreffen. In den ersten sieben Monaten wurden aber nur 50.500 beziehungsweise 9.100 Exemplare verkauft.
Von Automobilwoche befragte Smart-Händler führen die Absatzschwäche beim Fortwo darauf zurück, dass das Modell bereits im siebten Modelljahr ist und Konkurrenten wie Renault – anders als Smart – den Absatz ihrer Kleinwagen mit hohen Rabatten fördern. Etliche Händler fühlen sich von Smart unzureichend unterstützt: Es fehle gerade beim Fortwo an attraktiven Finanzierungsangeboten. Aktuell beträgt der Jahreszins 3,9 Prozent. Die schwache Nachfrage nach dem Roadster begründen Händler mit der allgemeinen Kaufzurückhaltung der potenziellen Kunden. Dies treffe ein "reines Spaßauto" wie den Roadster überproportional.
Bei Smart gibt man sich gelassen. Marketingaktionen für die schwächelnden Modelle seien nicht geplant. Vertriebschef Philipp Schiemer: "Wir wissen, dass wir Gas geben müssen, aber wir sind zuversichtlich, dass wir das Jahresabsatzziel erreichen."