Neckarsulm. Hyundai will im laufenden Jahr in Deutschland deutlich schneller wachsen als bislang geplant. "Ich bin optimistisch, dass 45.000 Neuzulassungen möglich sind", so Deutschland-Geschäftsführer Karl-Heinz Engels im Gespräch mit Automobilwoche. Das ursprüngliche Jahresziel der Koreaner für Deutschland lag bei 41.500 Fahrzeugen – bereits das wäre eine Steigerung von 18 Prozent gegenüber 2003. Nun strebt Hyundai ein Absatzplus von 28 Prozent an.
Nicht nur beim Absatz hat Hyundai große Ziele. Engels: "Eine wichtige Säule des Erfolgs ist die Verbesserung und Ausweitung unseres Händlernetzes – bis Jahresende wollen wir 580 bis 600 Händler haben." Die aktuelle Zahl liegt bei 530, langfristig sollen es etwa 650 Partner werden. Dann erst sei Hyundai in Deutschland flächendeckend aufgestellt. "Mit 650 Händlern könnten wir fast doppelt so viele Autos verkaufen."
Auch für die kommenden Jahre gibt sich Engels selbstbewusst: "Unser Potenzial ist noch lange nicht ausgeschöpft." Bis 2010 will er den deutschen Absatz auf 80.000 Fahrzeuge im Jahr steigern.
Bereits im kommenden Jahr soll hier zu Lande erstmals die Marke von 50.000 Einheiten fallen. Die SUV-Fahrzeuge Santa Fe, Terracan und Tucson spielen in Engels’ Wachstumsplänen eine große Rolle. Für 2005 strebt der Manager bei den Neuzulassungen einen SUV-Anteil von einem Drittel an. Und ab 2006 soll der Nachfolger des schwächelnden Accent auch bei den Limousinen einen neuen Absatzschub bringen.
Die Gründe für das kräftige Absatzwachstum im stagnierenden Gesamtmarkt sieht Engels in der stark verbesserten Qualität und dem moderneren Design der koreanischen Autos. Auch sei es gelungen, das "attraktive Preis-Wert-Verhältnis" des als Billiganbieter gestarteten Herstellers beizubehalten. Das habe dazu geführt, dass Hyundai vor allem japanischen Rivalen, aber auch deutschen Herstellern wie Opel, Ford und VW Marktanteile abgejagt habe.
"Auch die aktuelle ,Geiz ist geil‘-Mentalität der deutschen Konsumenten spielt uns in die Karten und führt zu zusätzlichen Verkäufen", freut sich Engels. Der Geschäftsführer sieht kein Ende des Aufwärtstrends. Auch dann nicht, wenn die deutsche Wirtschaft wieder nachhaltig wachsen sollte und die Kunden Geld für teurere Autos in der Tasche hätten. Denn Hyundai habe in den letzten Jahren ein positives Image aufgebaut, Bekanntheits- und Sympathiewerte deutlich gesteigert. Dazu hätten auch Sponsoringaktionen wie bei der Fußball-Europameisterschaft deutlich beigetragen.