Detroit. Die für Ende 2014 geplante Schließung seines Werkes im belgischen Genk bringt Ford nicht nur bei der Auslieferung des neuen Mondeo in Schwierigkeiten. Auch die auf der selben Plattform beruhenden Nachfolger des Sportvans S-Max und des Großraumvans Galaxy, werden später verfügbar sein. Das räumte jetzt Deutschlandchef Bernhard Mattes im Gespräch mit der Automobilwoche ein. Trotzdem rechnet Mattes nach dem deutlichen Rückschlag im Vorjahr im neuen Jahr mit steigenden Absätzen und Marktanteilen.
"Die Markteinführungen für den kommenden S-Max und den künftigen Galaxy werden sich in etwa um die gleiche Zeitspanne verzögern wie beim Mondeo. Das ist auch eine Konsequenz unserer Entscheidungen zur Restrukturierung der Produktion in Europa." Der neue Mondeo werde nun "im Laufe des Jahres 2014" auf den Markt kommen, bekräftigte Mattes frühere Angaben des Herstellers.Vor der Entscheidung zur Schließung von Genk hatte Ford das neue Modell aber rund ein Jahr früher in den Handel bringen wollen. Der neue Mondeo beruht auf dem bereits gelaunchten US-Mittelklassewagen Fusion und ist Fords erstes echtes Weltauto, das nur mit wenigen Änderungen weltweit identisch angeboten wird.Spekulationen in der Branche, wonach die europäische Version auch wegen notwendiger Qualitätsverbesserungen verspätet verfügbar sei, wies Mattes zurück: "Ford hat mit seiner One-Ford-Strategie ein weltweit einheitliches Qualitätsniveau in seiner Fertigung und bei seinen Lieferanten erreicht. Nachbesserungen für europäische Bedürfnisse sind deshalb über die notwenigen gesetzlichen Anpassungen hinaus nicht erforderlich."Ford trotz Rückschlägen optimistisch
Ford wird wegen der Schließung seines Werks im belgischen Genk nicht nur den neuen Mondeo später als geplant ausliefern können, sondern auch die auf der selben Plattform beruhenden Nachfolger des S-Max und des Galaxy. Trotzdem rechnet Deutschlandchef Bernhard Mattes im Gespräch mit der Automobilwoche nach dem deutlichen Rückschlag im Vorjahr im neuen Jahr mit steigenden Absätzen und Marktanteilen.
"Werden 2013 mindestens sieben Prozent Marktanteil erreichen"
Trotz des Ausfalls beim Mondeo blickt Mattes vorsichtig optimistisch auf 2013. Rückenwind erwartet er vor allem von dem seit Jahresbeginn lieferbaren facegelifteten Fiesta, insbesondere mit dem stark gefragten Ein-Liter-EcoBoost-Benzinmotor, sowie von dem im Sommer startenden neuen Kuga. "Wir werden beim Marktanteil (in Deutschland) auf jeden Fall wieder eine sieben vor dem Komma haben und auch beim Absatz zulegen."
Der Auftragseingang für den aufgefrischten Fiesta sei "absolut zufriedenstellend", dort habe Ford inzwischen auch durch das Hochlaufen der Fertigung eine ausreichende Verfügbarkeit beim stark nachgefragten Ein-Liter-Benziner, der auf rund 25 Prozent der Bestellungen komme.Vom neuen Kuga erhofft sich Mattes zusätzlichen Schwung im wachsenden SUV-Geschäft von Ford in Europa. "Für eine verlässliche Aussage zum Auftragseingang ist es noch zu früh, die ersten Reaktionen aus dem Handel sind aber sehr positiv." 2012 war Ford beim Marktanteil in Deutschland ganz und gar gegen seine Pläne auf 6,7 Prozent gerutscht. Mit nur noch 206.000 Zulassungen war der Absatz um 10,7 Prozent eingebrochen, deutlich über dem Branchenrückgang. "Wir sind sehr stark vom Privatkundengeschäft abhängig, und das war 2012 stark rückläufig", erläutert Mattes den Einbruch.Außerdem habe der im zweiten Halbjahr eingeleitete Modellwechsel beim Volumenmodell Fiesta den Absatz nicht gerade befördert. "Und nicht zuletzt haben wir uns bei der Verkaufsförderung auf eine attraktive Angebotspoitik konzentriert. Das hat uns manches Geschäft verpassen lassen, aber dafür sind zum Jahresende auch die Läger der Händler deutlich reduziert. Wir starten sauber ins neue Jahr."