Frankfurt. ZDK-Präsident Jürgen Karpinski hat anlässlich der 42. Bundestagung des Deutschen Kfz-Gewerbes in Frankfurt die Einheit des Verbandes bekräftigt. „Wir sind in der Gemeinschaft aller Einheiten, also Innungen, Landesverbände, Markenverbände und auch fördernder Mitglieder, ein wirklich toller Verband“, sagte Karpinski, der seit 94 Tagen im Amt ist. "Es fehlen also noch ganze sechs Tage an den obligatorischen 100 der Schonfrist für den Neuen im Amt". Gleichwohl konnte er bereits auf erste Erfolge seiner Amszeit verweisen, so beispielsweise die Gespräche mit dem ADAC, die jüngst dazu führten, dass der Autofahrerclub sein Vorhaben, 150 Kfz-Werkstätten als ADAC-Musterbetriebe auszuflaggen, nun zu den Akten gelegt hat. „Das ist das Ergebnis guter Verbandsarbeit“, sagte Karpinski.
Ganz oben auf seiner Agenda steht das Thema Internetvertrieb: „Nicht morgen, nicht übermorgen, heute müssen wir gemeinsam mit den Herstellern die Offline- mit der Online-World vernetzen“. Erste Erfolge der ZDK-Bemühungen zeigten sich etwa bei der Autobörse mobile.de, wo „in Absprache mit uns, eben keine anonymen Dumping-Neuwagen-Angebote“ eingestellt würden. Generell müssten im Bereich der Neuwagen- und Servicebörsen „Markenverbände und Hersteller den stärkeren Schulterschluss im partnerschaftlichen Sinne praktizieren“.
Als positives Beispiel nannte Karpinski den neuen Präsenzhandelsbonus im Ford-Netz. Ab 1. Oktober 2014 erhalten die Ford-Partner einen Bonus in Höhe von drei Prozent der UPE – allerdings nur dann, wenn sie ihre Angebote im Netz nicht anonym bei Börsen einstellen, sondern unter ihrem Händlernamen anbieten und diese Angebote auch auf der eigenen Homepage platzieren. Dies soll, so führte es Verbands-Vize Ulrich Fromme aus, „die Ford-Händler gegen anonyme Vermittler im Internet wie etwa meinauto.de stärken“.
Hält sich ein Händler nicht an die Vereinbarung, „werden die drei Prozent Marge für sämtliche Fahrzeuge zurückbelastet“. Der ZDK will für dieses Modell nun auch bei anderen Autobauern werben. So habe Karpinski „dieses Thema vor wenigen Tagen auch mit Dr. Winterkorn besprochen. Und ich hatte nicht den Eindruck, dass es da keine Gesprächsbereitschaft gibt.“
Beim Thema Elektromobilität sieht der ZDK-Präsident dezeit noch zu wenig Anreize für die Verbraucher, es brauche „größere Taten als Busspur und Kennzeichen“. Konkret fordert der Branchenverband unter anderem eine „Abschreibung in Höhe von 50 Prozent für gewerbliche Kunden“.