Paris. Der französische Hersteller arbeitet an einem Projekt namens Chrysalide, bei dem es um die Themen Luftreinhaltung, Innenraumakustik, Ambientebeleuchtung und edle Werkstoffe geht. Das Auto soll zum Lebensraum werden. „Wir kennen alle diese langweiligen Situationen im Auto, zum Beispiel bei Staus oder eintönigen Autofahrten. Deshalb haben wir uns gefragt, wie wir die Freude am Fahren neu wecken können“, schildert PSA-Entwicklungschef Gilles Le Borgne die Ausgangslage der Entwickler. Thema Sehen: Ambientebeleuchtungen am Dachhimmel, im Armaturenbrett, in den Türinnenverkleidungen und sogar in den Sitzen sollen für ein Aha-Erlebnis sorgen. Thema Riechen: Aus dem Lande des Parfüms nicht wegzudenken sind Duftspender, die PSA nun am zentralen Lüfter einbauen will. Thema Hören: Eine neuartige Soundtechnik soll ein 3-DHörerlebnis ermöglichen. Und schließlich das Thema Gesundheit: Mithilfe einer Kombination fortschrittlicher Filter soll die Luft weit gründlicher als bislang üblich gereinigt werden.
Fahren wie Gott in Frankreich
Bei der Luftqualität im Innenraum seien die Ansprüche der Kunden deutlich gestiegen, betonte der für diesen Bereich zuständige Projektleiter Emmanuel Boudard im Gespräch mit der Automobilwoche. „Ganz besonders daran interessiert sind unsere chinesischen Kunden.“ Die meisten derzeit verwendeten Filter im Pkw-Bereich seien vergleichsweise einfach. PSA arbeite dagegen an erheblich wirksameren Systemen. „Wir kombinieren Aktivkohlefilter mit Zeolithfiltern und bauen zusätzlich Katalysatoren ein. Damit können Partikel absorbiert werden, die zehnmal kleiner sind als bei herkömmlichen Filteranlagen“, sagt Boudard. PSA plane, diese Filter ab 2016 nach und nach für alle Modellreihen anzubieten. „Der Fahrer eines 208 hat das gleiche Recht auf saubere Luft wie der Fahrer eines 508 RXH.“ Auch beim Sound im Fahrzeug will PSA künftig neue Maßstäbe setzen. Mittels digitaler Soundanpassung soll die Lage und Bewegung von Soundquellen simuliert werden. „Wenn beispielsweise das Navigationsgerät sagt, bitte nehmen Sie die zweite Straße rechts, dann können wir diese Anweisung aus der entsprechenden Richtung kommend erscheinen lassen“, erläutert Bereichsleiter Vincent Roussarie. Auch Warntöne wie etwa ein nicht eingerasteter Sicherheitsgurt könnten bereits aus der Richtung des betreffenden Gurtes ertönen. Erforderlich für diese Technik seien lediglich mindestens vier Lautsprecher und eine spezielle Software. Auf den Markt bringen könne PSA diese Technik „in zwei bis drei Jahren“, so Roussarie.