Modena. Während seiner hundertjährigen Geschichte hat Maserati einige Typi von Fahrzeugen auf den Markt gebracht. Dennoch konnte das Unternehmen in seiner Firmengeschichte in 90 von 100 Jahren finanziell nicht richtig Fuß fassen. Bereits mit ihrem ersten Auto, dem Rennwagen Tipo 26 (tipo: ital. für Typ), gewann Maserati 1926 direkt in der 1,5-Liter-Klasse beim Langstreckenrennen Targa Florio auf Sizilien mit Alfieri Maserati als Fahrer.
Wenig später entwickelte Maserati einen weiteren markanten Typ: das Weltrekordauto V4 Sport mit 16 Zylindern – der Wagen schaffte einen Geschwindigkeitsweltrekord auf 10 km mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 246 km/h. Im Jahr 1930 gelang Maserati der erste Grand-Prix-Sieg.
Während sich das italienische Unternehmen im Rennsport zunehmend einen Namen machte und Siege einfuhr, ging es wirtschaftlich mit ihm jedoch bergab. 1937 war Maserati praktisch insolvent und wurde von dem italienischen Industriellen Adolfo Orsi aufgekauft. In den 40er Jahren wagte Maserati sich in bislang unbekanntes Terrain: der erste Straßenwagen kam auf den Markt. Der Quattroporte aus dem Jahr 1963 begeisterte die Pkw-Fahrer als bis dato schnellste Limousine der Welt.
Das Unternehmen selbst wurde ab den 1960er Jahren durch viele Hände gereicht. Citroën versuchte ebenso sein Glück wie ein italienisches Staatsunternehmen und Chrysler. Seit 1993 gehört Maserati nun zu Fiat und wagte 1998 mit dem luxuriösen Coupé 3200 GT einen neuen Anlauf. Der Absatz blieb allerdings gering: Mehr als 10.000 Fahrzeuge pro Jahr wurden nie verkauft.
Erst im 99. Geschäftsjahr gelang Maserati ein Rekordabsatz mit 15.4000 verkauften Wagen. Mittlerweile geht Maserati-Chef Harald Wester ab 2016 von einem stabilen Absatz von 50.000 bis 60.000 Einheiten aus.
Das neue Selbstbewusstsein liegt auch an der erweiterten und veränderten Angebotspalette. Die Marke öffnet sich auch etwas zum unteren Preissegment und bietet das Modell Ghibli ab 65.000 Euro an. Parallel bleibt Maserati dennoch seinem Luxuscharakter treu. Das noble SUV Levante soll Ende 2015 auf den Markt kommen, der Sportwagen Alfieri ein Jahr später. Maserati hat ehrgeizige Pläne und will im Hightech- und Luxusbereich von Fiat gleich hinter Ferrari den Ton angeben. Glanzvolle Auto-Typen sollen das möglich machen.