Ferrari und Kaspersky Lab sind strategische Partner

München/Maranello. Zielgerichtete Cyberattacken, Trojaner, Würmer und Millionen neue Viren - dieser Gefahr ist sich das weltbekannte Unternehmen Ferrari längst bewusst. Um wie in der Formel 1 auch den Cyber-Manövern der anderen immer den entscheidenden Schritt voraus zu sein, hat die legendäre italienische Sportwagenschmiede die Weichen in Sachen IT-Sicherheit jüngst neu gestellt: Kaspersky Lab, der IT-Sicherheitsexperte ist seit mittlerweile einem Jahr strategischer Partner in Sachen IT-Hochsicherheit bei Ferrari und seinem Formel-1-Team.

Bei der Suche nach dem passenden Schutz der firmeneigenen IT-Infrastruktur waren die Anforderungen klar: hochkarätig, innovativ und zukunftssicher musste er sein. Dabei stand das verantwortliche IT-Team von Ferrari vor der Herausforderung, eine nahtlose Integration in die bestehende komplexe IT-Infrastruktur und Industrietechnologien inklusive aller Niederlassungen und vor allem sämtlicher mobilen Endgeräte wie Smartphones und Tablets umzusetzen. Nach intensiven Benchmarks und sechsmonatiger Testphase fiel die Wahl auf den strategischen IT-Sicherheitsexperten Kaspersky Lab. Eingangs überzeugt hatte die Autobauer vor allem die Tatsache, dass Kaspersky Lab deutlich mehr Malware erkannte, als die bis dato eingesetzte Sicherheitssoftware. Darüber hinaus sprach für den Sicherheitsspezialisten die Tatsache, dass Kaspersky Lab proaktiv und flexibel auf die Anforderungen von Ferrari reagierte und als Unternehmen mit der richtigen „Spürnase“ überzeugte. „Ferrari wollte keine großartigen Änderungen der implementierten Technologie, sondern einen sanften Übergang. Wir haben sehr eng mit Ferrari zusammen gearbeitet, und die Sicherheitstechnik so eingerichtet, dass Produktionssysteme und IT-Infrastruktur in ihrer Performance davon nicht beeinflusst wurden“, erläutert Eugene Kaspersky, CEO und Chairman von Kaspersky Lab. Bis Ende des Jahres sollen 2500 Geräte mit den IT-Sicherheitslösungen von Kaspersky Lab bestückt werden. In den kommenden Jahren ist ein Roll-Out auf weitere Endgeräte und Server geplant.

Gerade Industriespionage ist ein großes Thema. Das zeigt auch eine Umfrage von Kaspersky Lab. Demnach haben 16 Prozent der über viertausend weltweit befragten Unternehmen im vergangenen Jahr mit Wirtschaftsspionage zu kämpfen gehabt. Die Dunkelziffer müsste in diesem Bereich noch deutlich höher liegen, denn solche Angriffe werden von den Unternehmen nicht immer bemerkt. Doch es geht um weit mehr als den Schutz des geistigen Eigentums. Es geht auch um die Sicherheit der Produktionsanlagen von Ferrari Spider, California oder Italia. Der hohe Automatisierungs- und Technologisierungsgrad der Fertigungsketten in der Automobilindustrie stellt höchste Anforderungen an die IT-Sicherheitstechnik. Schadprogramme wie Viren, Würmer oder Trojaner, die sich auf diese Systeme Zugriff verschaffen, können ganze Produktionen lahmlegen oder Fehlproduktionen bedingen beziehungsweise sensible Informationen stehlen und an die Angreifer übermitteln.

Kaspersky Lab stellt derzeit den Trend fest, dass Schädlinge oftmals an eine ganze Branche und Firmen in verschiedenen Ländern verteilt werden. Das steigert die Ausbeute und hält die Kosten für den Angreifer gering. Zudem kann ein Schlupfloch in das Netzwerk etwa bei einem Zulieferer oder einem Geschäftspartner weitaus effektiver sein, als beim eigentlich anvisierten Großkonzern. Die Einbeziehung von Zulieferern und Partnern ist gerade in der Autobranche essentiell – auch weil zielgerichtete Attacken immer professioneller werden.

Die Formel-1-Rennen stellen nicht nur ein motorsportliches Highlight dar. Auch sicherheitstechnisch sind sie eine Herausforderung. Und das unter teils schwierigen Bedingungen, schließlich befinden sich die Renningenieure und das gesamte Formel-1-Team häufig außerhalb der geschützten IT-Umgebung. Alle externen Geräte wie Laptops, PCs, Tablets und Smartphones müssen also gesondert geschützt werden, so dass an Flughäfen, Hotels oder in der Boxengasse immer das selbe Sicherheitslevel garantiert ist. „Bei jedem Rennen an den 19 Veranstaltungsorten sind etwa 100 Leute unseres Formel-1-Teams für vier Tage rund um die Uhr im Einsatz. Wir müssen sicherstellen, dass ihre Technik direkt bei der Landung funktioniert und geschützt ist. Unser gesamtes Augenmerk richtet sich auf diese Rennen – da darf einfach nichts schief gehen – schließlich sieht uns die ganze Welt!“, kommentiert Neil Martin, Strategiechef des Scuderia Ferrari F1 Teams.

Was für die meisten-Zuschauer ganz einfach aussieht - die Rennwagen drehen ihre Runden - ist im Hintergrund höchst komplex und nichts wird dem Zufall überlassen: Das Telemetrie-System der Formel-1-Wagen hat 160 Sensoren und generiert bei jedem Rennen ein Gigabyte Rohdaten. Diese werden an die Ingenieure des Ferrari-F1-Strategie-Teams am Firmensitz in Maranello übertragen und mit Strategieprogrammen in Echtzeit ausgewertet, um die Entscheidungsfindung des F1-Teams vor Ort zu unterstützen. Um möglichst viele Simulationen durchführen zu können und sofort valide Entscheidungsgrundlagen zu liefern, geht es hier um Geschwindigkeit und Sicherheit. Dass es sich bei diesen Daten um hochsensible Informationen handelt, die vor unberechtigten Zugriffen geschützt werden müssen, ist naheliegend. In enger Zusammenarbeit haben die Sicherheitsexperten mit den Strategen des Formel-1-Teams ein geschlossenes System entwickelt.