Melfi/Rüsselsheim. John Elkann, Aufsichtsratschef von Fiat Chrysler Automobiles (FCA), bestätigte inzwischen, dass Marchionne GM-Chefin Mary Barra eine Fusion von FCA mit General Motors angeboten habe. Selbst ein feindliches Übernahmeangebot schloss Elkann nicht aus. Auch Fiats Großaktionär, die Familie Agnelli, unterstütze Marchionne Kurs voll und ganz. Laut „New York Times“ hatte die GM-Chefetage eine Mega-Fusion zurückgewiesen und Marchionnes Wunsch, Barra zu treffen, abgelehnt. Zuvor hatten bereits Ford-Chef Mark Fields, PSA-Vorstandsvorsitzender Carlos Tavares und der Nordamerika-Chef von Toyota, Jim Lentz, öffentlich erklärt, dass ihre Unternehmen nicht an einer Fusion interessiert seien. Branchenanalysten nahmen die Berichte über einen neuen Vorstoß Marchionnes dagegen weitgehend positiv auf. Auch Opel- Chef Karl-Thomas Neumann schloss ein Zusammengehen von General Motors und FCA zwar aus, äußerte aber Verständnis für Marchionnes Ziele. In der Autobranche werde dieselbe Technik zehnmal gleichzeitig entwickelt, sagte er in Rüsselsheim. Größenvorteile könnten aber nicht nur durch eine Fusion, sondern auch innerhalb eines Konzerns erzielt werden, betonte er. Die Verbindung zwischen Opel und PSA sei ein großer Fehler gewesen, fügte er hinzu. Marchionne hatte die Debatte um eine Mega-Fusion Ende April in einer Analystenkonferenz losgetreten. Hier sprach er auch davon, dass ein Deal mit einem großen IT-Unternehmen möglich sei. In einem detailreichen Papier erklärte er, eine Konsolidierung sei zwar riskant, aber die Vorteile seien einfach zu groß, um sie zu ignorieren. Die Beteiligten könnten bis zu 4,5 Milliarden Euro jährlich einsparen.
Deal mit Silicon Valley
Marchionne drängt auf Fusion
Fiat- Chrysler-Chef Sergio Marchionne baut trotz eisigen Gegenwinds weiter auf ein Zusammengehen mit einem großen Autobauer. „Ich bin absolut sicher, dass es vor dem Jahr 2018 zu einer Fusion kommen wird“, sagte er bei einem Besuch des Fiat-Werks im süditalienischen Melfi.