München. „Toyota und Tesla wollen eine Technologie weltweit aktivieren, bevor sie an Wert verliert“, sagt Helmut Surges, Partner des Beratungsunternehmens PwC Strategy&. Offen sei aber noch, wie werthaltig die freigegebenen Patente tatsächlich seien. Sollte die erfolgreiche Markteinführung nicht bald erfolgen, „sind die Multimilliarden an Dollar für die Entwicklung alternativer Antriebstechniken schlagartig nichts mehr wert“, befürchtet Surges zudem. Christoph Stürmer, Autoexperte bei PricewaterhouseCoopers, betont die Chancen: „Durch die Freigabe von Patenten wollen Tesla und Toyota ihre eigenen Entwicklungen als Standard etablieren.“ Im Markt könnten diese Technologien aber frühestens in fünf Jahren sein. Die Patentfreigabe könne dazu führen, dass sich im Bereich der Komponentenfertigung Kompetenzcluster bilden. Geeignet für einen solchen „Open-Source“-Ansatz seien alle Technologien, die noch auf keinen etablierten Markt träfen. Stürmer zufolge könnte vor allem die Ladetechnologie oder auch Home-Integration-Technologien, wie sie jüngst auf der CES gezeigt wurden, davon profitieren. Ein weiteres Argument für die Patentfreigabe nennt KPMG-Experte Dieter Becker: „Wenn alle gegeneinander konkurrieren, verunsichert das den Kunden und führt nur zu größerer Kaufzurückhaltung.“
Alternative Antriebstechniken
Toyota und Tesla geben Hunderte Patente frei
Toyota und Tesla haben jüngst Hunderte von Patenten für alternative Antriebstechniken freigegeben. Branchenexperten sehen hinter dem Schritt zwar Risiken, aber auch eine markttechnische Logik mit Chancen für andere Unternehmen. Daimler-Chef Dieter Zetsche tat die Angebote bereits als „PR-Aktion“ ab.