Detroit/Herndon. Billiger Sprit und günstige Kredite haben den US-Automarkt im April nach einem schwachen Vormonat wieder kräftig belebt. Besonders stark haben davon die deutschen Premiumhersteller Audi, BMW und Daimler profitiert. Europas größter Autohersteller Volkswagen hat in den USA dagegen weiter Probleme mit seiner Kernmarke VW.
Insgesamt konnten die deutschen Hersteller ihren Absatz um knapp sieben Prozent auf 116.900 Neufahrzeuge gesteigert. Sie wuchsen damit schneller der Gesamtmarkt.
Volkswagen konnte aber immerhin seinen teils zweistelligen Absatzrückgang eindämmen. Die Zahl der verkauften VW-Autos ging um 2,7 Prozent auf 30 009 zurück, wie der Konzern am Freitagabend in Herndon mitteilte. Da der Gesamtmarkt um fast fünf Prozent auf 1,45 Millionen Fahrzeuge anzog, büßten die Wolfsburger in dem für Autohersteller wichtigen Markt weiter an Boden ein. VW kämpft unter anderem mit den Folgen einer als verfehlt geltenden Modellpolitik. Dies galt auch als einer der Kritikpunkte an VW-Vorstandschef Martin Winterkorn im Machtkampf mit dem früheren Aufsichtsratsvorsitzenden Ferdinand Piëch.
Während der Pkw-Markt in den USA im April auf gut 647.900 Neufahrzeuge leicht zurückging (-1,4 Prozent), konnten die deutschen Marken ihren reinen Pkw-Absatz um drei Prozent auf 78.400 Einheiten steigern. Auch im Light-Truck-Segment, das im April um knapp elf Prozent auf 800.400 Einheiten stieg, legten die deutschen Hersteller ein höheres Tempo vor: In diesem Segment steigerten sie ihre Neuwagenverkäufe um knapp 16 Prozent.
VDA-Präsident Matthias Wissmann erklärte dazu: „Besonders erfreulich ist, dass die deutschen Hersteller, die ja im Pkw-Segment traditionell stark sind, mit ihren attraktiven neuen Modellen nun auch auf dem dynamisch wachsenden Light-Truck-Markt mit hoher Geschwindigkeit unterwegs sind."