Die letzten Standorte gehen an Emil Frey

Stuttgart. Daimler verkauft die letzten vier zur Veräußerung stehenden Niederlassungsstandorte an die Emil-Frey-Gruppe. Im Einzelnen handelt es sich um den Pkw- sowie den Gebrauchtwagen Standort in Würzburg sowie die Häuser in Gerolzhofen und Schweinfurt, wie Daimler mitteilte. Die Verträge sind zwar unterzeichnet, bis zu ihrem Vollzug wird es allerdings voraussichtlich einige Monate dauern.

Mit dem Kauf in der Region Mainfranken baut Emil Frey sein Mercedes-Geschäft bereits aus, nachdem die Schweizer erst im November mit Kassel und Göttingen ihre ersten Häuser der Marke in Deutschland erworben hatten. Damit dürfte Emil Frey in Deutschland künftig auf mehr als 9000 Neu- und Gebrauchtwagen mit dem Stern kommen. Kassel und Göttingen kamen 2014 auf 4229 verkaufte Neu- und Gebrauchtfahrzeuge. In den neuen Standorten waren es insgesamt 5033 (siehe Tabelle).

Mit den beiden Käufen reiht sich Emil Frey quasi aus dem Stand in die Riege der nach Volumen größten deutschen Mercedes-Partner ein. Und auch im deutschen Markt bauen die Schweizer ihre Führungsposition weiter aus. Nach Umsatz sind sie hier seit 2013 die Nummer Eins. Zudem haben sie erst um den letzten Jahreswechsel herum in Norddeutschland 10 Häuser mit VW-Konzernmarken erworben, die zuletzt rund 8000 Fahrzeuge absetzen und 165 Millionen Euro Umsatz machten.

Zu den verkauften Niederlassungen macht Daimler keine Umsatzangaben, aus der Zahl der verkauften Autos lässt sich aber grob eine Dimension zwischen 300 und 400 Millionen Euro abschätzen, möglicherweise auch mehr. Damit steuert die Emil-Frey-Gruppe, die 2014 – noch ohne die neuen Betriebe in Norddeutschland – bereits auf 1,485 Milliarden Euro Umsatz in Deutschland kam, nun für 2016 in Richtung zwei Milliarden Euro.

Daimler hat den Verkauf von 63 seiner Niederlassungsstandorte binnen eines Jahres umgesetzt. Den Auftakt hatten im Dezember 2014 Erfurt und Wiesbaden gemacht. Der Verkauf läuft offenbar auch monetär besser als zunächst erwartet. Hatte Daimler bis vor Kurzem mit Kosten von 500 Millionen für den Umbau gerechnet, geht der Konzern inzwischen von nur noch 400 Millionen aus. Hintergrund ist laut Daimler, dass mehr Mitarbeiter der verkauften Niederlassungsstandorte zu den neuen Eignern gewechselt sind, was die Kosten für den Konzern senkt. Zudem habe sich das große Interesse positiv auf die erzielten Verkaufserlöse ausgewirkt.