AutoScout24 wächst und verdient kräftig

München. AutoScout24 hat ein starkes Jahr hinter sich. Das Fahrzeugportal konnte 2015 Umsatz und Ergebnis deutlich steigern, wie aus dem Jahresbericht der börsennotierten Konzernmutter Scout24 hervorgeht.

Der Umsatz kletterte um 13 Prozent auf 120,7 Millionen Euro, das operative Ergebnis (Ebitda) wurde mehr als verdoppelt - von 19 auf 39,7 Millionen. Dabei war das Vergleichsjahr 2014 aber offenbar stärker von Sondereffekten betroffen als 2015. Betrachtet man nämlich nur das operative Ergebnis aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit ergibt sich ein Wachstum um 40,9 Prozent auf 43,8 Millionen Euro.

Die Marge daraus liegt zwar bei stolzen 36,2 Prozent. Im Konzernvergleich liegt AutoScout24 damit aber deutlich hinter der Berliner Schwester ImmobilienScout24, die es auf 266,7 Millionen Euro Umsatz und eine Ebitda-Marge aus gewöhnlicher Geschäftstätigkeit von 59,7 Prozent bringt. Immerhin können sich die Münchner damit trösten die höheren Zuwächse im Ergebnisbereich hingelegt zu haben.

Im laufenden Jahr 2016 erwartet die Konzernmutter Scout24 bei AutoScout24 ein ähnliches organisches Umsatzwachstum wie 2015 und einen Anstieg der Marge "um einige wenige Prozentpunkte". Insbesondere die verstärkte Akquisition mittelgroßer bis kleinerer Händler soll die Anzahl der sogenannten Kernhändler, die Pakete oder Bündel von Dienstleistungen buchen weiter steigern.

Schon 2015 hatte AutoScout24 die Zahl seiner Kernhändler in Deutschland deutlich steigern können. Zum Jahresende waren es 22.298 – gut 2500 mehr als ein Jahr davor. Der durchschnittliche Ertrag pro Kernhändler stieg ebenfalls – um 7,8 Prozent auf 171,5 Euro pro Monat. Dabei sind keine größeren Preiserhöhungen durch AutoScout24 bekannt.

In den wichtigsten Auslandsmärkten, Benelux und Italien konnte AutoScout24 die Zahl seiner Kernhändler ebenfalls steigern - von 16.396 auf 17.447.

Die Konzernmutter Scout24 hatte bereits im Februar vorläufige Zahlen bekanntgegeben. Der Umsatz stieg um 14 Prozent auf 393,6 Millionen, das Ebitda aus gewöhnlicher Geschäftstätigkeit um 27,6 Prozent auf 189,6 Millionen Euro.

Scout24 war vergangenes Jahr an die Börse gegangen. Das Unternehmen konzentriert sich vor allem auf seine beiden großen Töchter AutoScout24 und ImmobilienScout24. Wobei letztere in Deutschland Marktführer ist, erstere sich mit dem zweiten Platz zufrieden geben muss.