Köln. Sie wurde schon in der Bild-Zeitung, der Welt und im Manager Magazin porträtiert. Kerstin Lauer ist es gewohnt, mit der Presse zu sprechen – obwohl sie nicht ins Rampenlicht drängt.
Der Grund für das Medieninteresse liegt auf der Hand: Die 49-Jährige macht einen Job, der jahrzehntelang fest in Männerhand war. Seit dem vergangenen Sommer leitet sie das Ford-Werk in Saarlouis. 6500 Mitarbeiter, ein Großteil davon Männer, hören hier auf ihr Kommando.
"Elektrotechnik ist mein Leben", sagt Lauer, die im Saarland aufgewachsen ist. Wer in dieser Ecke der Republik lebt und in die Autoindustrie strebt, lernt Ford kennen.
Schon mit 16 Jahren begann Lauer im Werk Saarlouis ihre Berufsausbildung zur Elektroanlageninstallateurin. Mit kräftigen Kerlen umzugehen hat sie schon damals gelernt. Nur am Band zu stehen, war ihr aber schon bald nicht spannend genug.
Deshalb holte sie berufsbegleitend das Fachabitur nach. Doch sie wollte noch höher hinaus. Lauer kündigte den Job, setzte sich erneut an den Schreibtisch.
1996 machte sie an der Technik-Hochschule des Saarlandes ihr Diplom als Ingenieurin in Elektrotechnik mit Schwerpunkt Automatisierungstechnik. Damals war sie unter 200 Studierenden eine von drei Frauen.
Nicht zickig, aber entschlossen auftreten, das ist ihre Art. Kompetenz kommt von Können, strahlt sie beim entschlossenen Gang durchs Werk aus. Faule Kompromisse sind ihre Sache nicht.
Lauer war auch schon mal Chefin der Qualitätssicherung, Lockerheit verbietet sich da von selbst. "Man muss Mut und Interesse an der Sache haben, dann kann man auch viel erreichen", lautet ihr Fazit.
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