Zulieferer vernetzen Motorräder

Vom Geschäft mit Motorradtechnik wollen auch Zulieferer wie Bosch oder Continental profitieren. Bosch hat auf der Motorradmesse EICMA in Mailand bekräftigt, im Jahr 2020 eine Milliarde Euro Umsatz mit Motorradtechnik erzielen zu wollen.

Der Produktbereich Two-wheeler und Powersports des Unternehmens konnte seinen Umsatz 2016 im Vergleich zu 2015 um über 20 Prozent steigern und wächst damit doppelt so schnell wie der Markt, heißt es bei Bosch. Der Gesamtmarkt ist enorm. Studien zufolge werden 2021 weltweit mehr als 160 Millionen Zweiräder produziert.

Im Fokus von Bosch steht das unfallfreie Fahren. Nach Angaben des Zulieferers reichen Assistenzsysteme allein nicht aus, um das Zweiradfahren sicherer zu machen. Es braucht vernetzte Fahrzeuge. „Mit Bosch-Technologien wollen wir Unfälle gar nicht erst entstehen lassen“, erklärt Dirk Hoheisel, Mitglied der Bosch-Geschäftsführung.

Das Unternehmen entwickelt vernetzte Systeme, die es dem Fahrer ermöglichen, mit anderen Fahrzeugen, der Infrastruktur und weiteren Verkehrsteilnehmern zu kommunizieren.

Damit soll eine der häufigsten Unfallursachen vermieden werden: das Übersehen von Motorradfahrern an Kreuzungen. Dabei profitieren Motorradfahrer vom Know-how auf den Gebieten Sensorik und Vernetzung, die die Zulieferer Bosch und Conti aus dem Autobereich gewonnen haben.

Zu dem von Conti entwickelten „Advanced Rider Assistance System“ gehören neben verschiedenen ABS-Systemen Assistenten wie die Verkehrszeichenerkennung, die Überwachung des toten Winkels, eine vorausschauende Kollisionswarnung, der Scheinwerferassistent oder der Tempomat mit Abstandsautomatik. Oberste Priorität der Entwickler, damit der Spaß am Zweirad nicht verloren geht: die Entscheidungsfreiheit des Motorradfahrers erhalten, ihn unterstützen statt zu bevormunden.

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