Daimler plant Flagshipstore

Der Daimler-Konzern stellt den Verkauf am Stammsitz in Stuttgart neu auf. "Mercedes-Benz bündelt seine Pkw-Vertriebsaktivitäten mit einem neuen Flagshipstore am Standort in der Heilbronner Straße", sagte eine Daimler-Sprecherin der Automobilwoche. Ziel sei es, künftig "noch näher am Kunden" zu sein. Derzeit befinde man sich in der Bauplanungsphase. Wann genau die Eröffnung sein soll, steht noch nicht fest. "Wir erarbeiten gerade einen Zeitplan", so die Sprecherin. Auch über das Investitionsvolumen ist noch nichts bekannt. Daimler hatte das rund 12.000 Quadratmeter große Grundstück bereits im Jahr 2012 erworben.

Im Norden Stuttgarts planen zahlreiche Hersteller und Händler Neubauten. So errichtet etwa Volkswagen Immobilien zwei miteinander verbundene Autohäuser für seine Marken VW und Seat. Ende Oktober war dort Richtfest. Auch der Renault-Händler von der Weppen plant eine neue Repräsentanz auf einem 6500 Quadratmeter großen Grundstück. In jüngster Vergangenheit hatte dort unter anderem auch Audi eine neue Repräsentanz errichtet.

Der neue Flagshipstore von Mercedes ersetzt das bisherige Mercedes Center neben dem Mercedes-Museum in Sichtweite des Stammwerks Untertürkheim. Die Niederlassung war bisher die erste Adresse für den Verkauf von Autos mit dem Stern in der Landeshauptstadt. In dem Gebäude mit der markanten Architektur sind derzeit 130 Mitarbeiter beschäftigt. Die Rentabilität des Standorts soll aber seit Jahren nicht zufriedenstellend gewesen sein.

Die neue Repräsentanz integriert auch die Verkaufsaktivitäten des Smart Centers in Leonberg und wird durch ein AMG Performance Center ergänzt. Das benachbarte Mercedes Forum, wo auf 11.000 Quadratmetern hauptsächlich junge Gebrauchtwagen verkauft werden, soll weiterhin erhalten bleiben.

Neben dem Museum wird dann das Classic Center einziehen, das bisher in Fellbach angesiedelt war. Hier hat Daimler beispielsweise den traditionellen Vorabend zur Jahrespresskonferenz veranstaltet. Die Aufbereitung und Ausstellung alter Daimler-Karossen ist dann künftig komplett beim Mercedes-Museum konzentriert. Im Classic Center in Fellbach restaurieren derzeit 50 Mitarbeiter zehn bis 15 Oldtimer pro Jahr.

Der Daimler-Konzern hatte zum 1. August 2016 eine umfassende Reform des Vertriebs in Deutschland abgeschlossen. Dabei wurden 63 eigene Autohäuser und Servicestandorte verkauft. Damit betreibt Daimler aktuell noch 95 deutsche Standorte in Eigenregie. Die bisher bestehenden elf Vertriebsdirektionen, in der jeweils mehrere Niederlassungen gebündelt sind, wurden zu sieben zusammengefasst. Der Vertrieb soll damit schlagkräftiger und rentaber als bisher werden. Auch die Konkurrenten BMW und Audi haben ihr eigenes Vertriebsnetz immer wieder ausgedünnt.

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