Es summt und brummt im Engineering

Die Branche der Entwicklungsdienstleister legt weiter ordentlich zu. Die 25 führenden Unternehmen konnten im vergangenen Jahr ihre Umsätze mit Kunden aus der Automobilindustrie um durchschnittlich 6,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr steigern.

Insgesamt setzten die Top 25 etwas mehr als neun Milliarden Euro um. Im Jahr 2015 hatte der Wert noch bei rund 8,5 Milliarden Euro gelegen.

Angeführt wird das Ranking weiterhin vom österreichischen Unternehmen AVL List, das mit 1,4 Milliarden Euro als einziges die Milliarden-Grenze überspringt. Nach Bertrandt folgt nun IAV auf Position drei. Die Berliner, an denen der Autobauer Volkswagen zu 50 Prozent beteiligt ist, haben den Platz mit Edag getauscht. Der Entwicklungsdienstleister ist beim Umsatz mit 715 Millionen Euro knapp unter dem Vorjahresergebnis von 722 Millionen Euro gelandet.

Insgesamt wird das Wachstum der Branche durch die Derivatevielfalt der Fahrzeughersteller und den Anstieg umfangreicher Paketvergaben an die Engineering-Firmen getrieben. Zudem sorgen Themen wie die zunehmende Konnektivität, automatisiertes Fahren und alternative Antriebskonzepte für volle Auftragsbücher.

Begleitet wird dieser Wachstumstrend von einem anhaltenden Konsolidierungsprozess. So hat 2016 der Branchenführer AVL List den niederländischen Softwarespezialisten Dacolt übernommen.

Im Herbst hatte das französische Beratungs- und Entwicklungsunternehmen Altran den Wettbewerber Benteler Engineering Services mit rund 700 Mitarbeitern gekauft. Die ehemalige Benteler-Tochter bietet Dienstleistungen rund um Fahrzeugentwicklung inklusive Projekt-, Qualitäts- und Produktdatenmanagement.

Gleich zwei Mal innerhalb kürzester Zeit ist im vergangenen Jahr das Engineering-Unternehmen FEV auf Einkaufstour gegangen. Zunächst haben sich die Aachener 51 Prozent der Anteile am US-Automatisierungs- und Testsystemehersteller TrigTec gesichert. Zwei Wochen später wurde die Mehrheit der Anteile am Entwickler von Fahrzeugkarosseriesystemen Imperia erworben.

2017 war die Kauflaune des Antriebsspezialisten aber immer noch nicht gestillt. Anfang März hat FEV die italienische Engineering-Firma STEA geschluckt, um sich weiter Richtung Gesamtfahrzeugkompetenz zu entwickeln.

Ebenfalls im März hat der finnische Auftragsfertiger und Entwicklungsdienstleister Valmet die deutschen Engineering-Aktivitäten des schwedischen Unternehmens Semcon mit 800 Ingenieuren an sechs Standorten erworben.

Nur wenige Tage später hat sich Akka Technologies aus Frankreich das deutsche Entwicklungs- und Consultingunternehmen Gigatronik einverleibt. Gigatronik soll innerhalb von Akka eine Führungsrolle bei den Themen Digitalisierung und Internet der Dinge übernehmen.

Im Datencenter:

Das exklusive Ranking der Top 25 Automotive-Entwicklungsdienstleister weltweit