Der EU-Politikerin Miriam Dalli ist auch das nicht genug: Sie fordert von den Autobauern eine CO2-Senkung bei Neuwagen um weitere 50 Prozent bis 2030. Sie setzt den Autobauern die Pistole auf die Brust.
Weil die Politik jahrzehntelang zu wenig getan hat für die Luftreinhaltung, kommt sie jetzt mit der Brechstange aufgelaufen. Die Autobauer können sich schon einmal darauf einstellen, dass es nicht leichter wird in Zukunft, wie Dallis realitätsferner Vorstoß zeigt.
Es ist eine kritische Phase für die Autokonzerne. Sie selbst sagen: Wir kommen kaum noch hinterher, so sehr sind wir unter Druck. Die Politik sagt: Ihr könntet, wenn Ihr wolltet. Aber Ihr wollt nicht.
Die Wahrheit liegt wohl in der Mitte: Natürlich hätten die Hersteller früher mit einer konsequenten Wende hin zu klimafreundlichen Antrieben beginnen können. Aber was in den Forschungsabteilungen von klugen Ingenieuren ersonnen wurde, blieb auch dort. Erst jetzt kommen spannende E-Autos auf den Markt.
Auf der anderen Seite schießt die Politik jetzt übers Ziel hinaus. Das haben sich die Autobauer zu einem Gutteil selbst zuzuschreiben. Aber ohne ganzheitliche Konzepte zu haben und ohne die Konsequenzen ihrer Vorgaben zu überdenken, erklärt die Politik den Verbrenner zum Feindbild und preist den batteriebetriebenen Elektromotor als Heilsbringer – wenn es doch nur so einfach wäre.
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Umstellen müssen die Hersteller dennoch. Und zwar zügig. Die Politik zieht neue Leitplanken für die Industrie ein. Doch man kann Leitplanken auch etwas Gutes abgewinnen: Sie befördern Technologien, sie sind Innovationstreiber.