Zulieferer Prevent übernimmt Lederfabrik Vogl in Österreich

Hamburg. Der Autozulieferer Prevent mit Stammsitz in Wolfsburg will zum 1. Februar dieses Jahres die österreichische Lederfabrik Vogl in seinen Unternehmensverbund integrieren. Dies erfuhr Automobilwoche vorab aus Prevent-Kreisen. Die 120 Mitarbeiter des Traditionsbetriebs mit Standorten in Mattighofen und Mureck wird die weltweit mehr als 10.000 Beschäftigte umfassende Prevent-Gruppe übernehmen. Den finanziellen Umfang der Transaktion gaben Prevent und Vogl bisher nicht bekannt.

Nach Angaben von Prevent sollen mit dem Geschäft vorrangig die eigenen "Kompetenzen im Premiumleder-Bereich erweitert" und die "170-jährige Ledertradition" von Vogl gezielt fortgeführt werden. Im französischen Montbrun sowie in Visoko in Bosnien-Herzegowina unterhält Prevent bereits "etablierte Lederstandorte". Nach Angaben von Prevent-Insidern arbeitet das Unternehmen, ein wichtiger Zulieferer etwa des VW-Konzerns, an einer "Produktoffensive in der Ledersparte".

In einem offiziellen Statement erklärte Dennis Hanuschik, Spartenleiter für Leder und Textilien innerhalb der Prevent-Gruppe: "Mit dem Know-how und der Erfahrung der Vogl-Mitarbeiter wird die gesamte Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit der gesamten Gruppe gesteigert“. Hanuschik weiter: "Das moderne Entwicklungszentrum von Vogl wird uns die Basis für weitere Innovationen in den Bereichen Design, Entwicklung und Komfort liefern".

Nach Angaben von Prevent war die Lederfabrik Vogl im Oktober 2010 in Insolvenz geraten und seither als Auffang- und Transfergesellschaft Mattighofen fortgeführt worden. "Die Prevent-Gruppe wird neben den beiden Standorten auch die wesentlichen Vermögenswerte aus der Insolvenzmasse erwerben. Planmäßig tritt die Übernahme zum 01.02.2011 offiziell nach rechtlicher Prüfung in Kraft", heißt es in Wolfsburg. Über Vogl teilt Prevent mit, dass Unternehmen stelle "hochwertiges Leder hauptsächlich für die Automotive-Industrie her – mit einem deutlichen Fokus auf das Premiumsegment. Produziert werden an den beiden Standorten unter anderem hochwertige Leder für die Kfz-Innenverkleidung an Türen, Kopfstützen, Armlehnen und Konsolen im Auftrag namhafter europäischer Automobilhersteller".