Brüssel. Der europäische Automarkt ist im September zum zwölften Mal in Folge geschrumpft. Der Rückgang fiel sogar noch größer aus als in den Monaten zuvor: Während die Zahlen von Januar bis September im Durchschnitt um 7,6 Prozent zurückgingen, fielen sie im September um 10,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat.
Insgesamt kamen im vergangenen Monat 1.099.264 Autos neu auf Europas Straßen. Von den großen Märkten konnte nur Großbritannien zulegen (plus 8,2 Prozent). Die Märkte in Deutschland (minus 10,9 Prozent), Frankreich (minus 17,9 Prozent) Italien (minus 25,7 Prozent) und Spanien (minus 36,8 Prozent) mussten zweistellige Rückgange hinnehmen. In den ersten drei Quartalen ergibt sich ein ähnliches Bild: Großbritannien (plus 4,3 Prozent) und Deutschland (plus 1,8 Prozent) konnten immerhin leicht zulegen. Frankreich (minus 13,8 Prozent), Italien (minus 20,5 Prozent) und Spanien (minus elf Prozent) verkauften auch über die letzten neun Monate hinweg gesehen weniger Autos als im Vorjahr.Auch die deutschen Hersteller bekommen langsam Probleme: Der Absatz der Marke VW fiel im September um fast 14 Prozent, konzernweit lag das Minus bei acht Prozent. Die Neuzulassungen von Daimler gingen um knapp sieben Prozent zurück. BMW dagegen verkauft vier Prozent mehr Autos als im September 20111.Zulassungen in Europa erneut rückläufig
Die Verkaufszahlen in Europa sind auch im September weiter geschrumpft. Um mehr als zehn Prozent lagen sie unter dem Wert des Vorjahresmonats. In den letzten neun Monaten lag das Minus im Durchschnitt bei 7,6 Prozent.
Märkte in USA und Russland wachsen
Die Marktanteile der deutschen Hersteller stiegen trotz der schlechten Nachrichten, denn die Konkurrenz hat weit größere Probleme: Während PSA mit minus 8,1 Prozent noch relativ glimpflich davonkam, brachen die Verkäufe bei Renault um fast 30 Prozent ein, Fiat verbuchte ein Minus von 18,5 Prozent, Ford von minus 14,9 Prozent. Ähnlich schlecht sieht es mit minus 15 Prozent bei Opel und Vauxhall aus. PSA hat aufgrund der schwachen Nachfrage bereits angekündigt, das Werk in Aulnay nahe Paris schließen zu wollen. Fiat-Chef Marchionne hoffe auf die Hilfe der EU. Bei Opel steht das Werk Bochum auf der Kippe.
Erfreulicher als in Europa präsentierten sich nach Angaben des Verbands der Automobilindustrie (VDA) die Märkte in den USA und Russland. In den USA setzten die deutschen Hersteller mit 104.000 Neuwagen 17,4 Prozent mehr Autos und Pick-ups ab als im Vorjahresmonat. Der Gesamtmarkt wuchs um 12,7 Prozent auf 1,18 Millionen Fahrzeuge. Auch in Russland sei die Entwicklung weiterhin solide gewesen, hieß es vom VDA. Der Markt legte im September um gut zehn Prozent zu.In China gab es im September nur ein leichtes Wachstum von knapp zwei Prozent. In Japan dagegen schrumpfte der Markt im September um knapp vier Prozent, lag aber in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres noch um 41 Prozent über dem Vorjahreszeitraum. (mit Material von dpa)
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