Hartmut Müller steht seit 2007 an der Spitze des Interieur-Spezialisten Grammer aus Amberg. Der 54-Jährige hat das Unternehmen international aufgestellt, der Umsatz hat sich prächtig entwickelt, bei der Marge - das gibt er selbst zu - ist noch Luft nach oben.
Aber alles in allem läuft es rund bei Grammer - wären da nicht die aus Bosnien stammenden InvestorenKenan und Damir Hastor. Sie halten über die Prevent-Gruppe (bekannt durch den Streit mit Volkswagen, der die Bänder zum Stillstand brachte) mittlerweile über 20 Prozent an Grammer. Eine kritische Marke, die dem Investor einige Rechte einräumt.
Das größte Problem, das wird im Interview von Müller mit dem Handelsblatt deutlich, ist offenbar die Kommunikation. Denn zwischen dem Grammer- Chef und den Hastors herrscht mehr oder weniger eisiges Schweigen.
Im Interview mit der Wirtschaftszeitung zeichnet er nach, was in den Monaten passiert ist, seit sich die Hastors im Januar 2016 erstmals als Aktionäre zu erkennen gegeben haben und worüber er sich seither wundert.
Warum es 13 Monate lang zu keinem Gespräch zwischen Müller und dem neuen Großaktionär gekommen sein, wollen die Journalisten des Handelsblatts wissen. "Wir wollten immer Gespräche ohne Vorbedingungen", stellt Müller klar. Aber man habe von Prevent nur die Ansage erhalten: "Laden Sie zur außerordentlichen Hauptversammlung ein, dann sind wir gesprächsbereit!"
Müller gibt sich zurrecht irritiert: "Wir bekamen leider nie Antwort, warum das Ganze erfolgen soll", erzählt er. Auch Bemühungen der bayerischen Wirtschaftsministerin Ilse Aigner und des Grammer-Kunden BMW mit Prevent ins Gespräch zu kommen, blieben erfolglos.