Die Autokonzerne müssen so viel investieren wie nie zuvor. 200 Milliarden Euro haben die 13 weltweit größten Hersteller im Jahr 2017 in neue Technologien und Märkte gesteckt. Ein neuer Rekord, der zu einem neuen Phänomen führt: Trotz steigender Umsatz- und Absatzzahlen schrumpfen die Gewinnmargen der Hersteller.
Erstmals seit fünf Jahren geht die Profitabilität der Autokonzerne zurück, wie der AlixPartners Global Automotive Outlook 2018 vorrechnet.
Die EBIT-Marge der weltweiten Top-25-Autohersteller sackte 2017 - im Schnitt zwar nur leicht, aber doch spürbar - nach 6,3 Prozent im Jahr 2016 auf nur noch 6 Prozent ab. Gleichzeitig verlangsamt sich das jährliche Wachstum des globalen Automarkts bis 2025 von aktuell 3,8 Prozent in den zurückliegenden sieben Jahren auf dann nur noch 2,3 Prozent.
Damit belegt die Studie erstmals anschaulich und anhand weniger Kern-Kennzahlen, den enormen Druck unter dem die Branche aktuell steht. Für die Analyse hat die global agierende Beratung in den vergangenen Monaten die Bilanzen von mehr als 300 Automobilherstellern und -zulieferern ausgewertet sowie eine Vielzahl von Experteninterviews sowie Verbraucherumfragen durchgeführt.
Fazit: Das "All-time-high" der Gewinnmargen ist vorüber. Denn weiterhin werden Investitionen in Rekordhöhe nötig sind und das Risiko, dass sich diese hohen Investitionen erst sehr spät oder gar nicht auszahlen, war noch nie so hoch.
Vor allem kleinere Hersteller stehen vor der Herausforderung, nicht in alle wichtigen Trends in gleichem Umfang investieren zu können: E-Mobilität, Software-Kompetenz, noch bessere Verbrenner, digitale Ökosysteme... Die Mittel sind begrenzt und wer aufs falsche Pferd setzt, läuft schnell Gefahr vom Wettbewerb ausgebootet zu werden, weil er mit den verbleibenden Ressourcen kaum mehr schnell nachziehen kann.