VW schickt neuen Porsche-Chef – Betriebsrat will Eigenständigkeit

Wolfsburg/Stuttgart. Bei VW und Porsche verdichten sich die Anzeichen für Neubesetzungen im Topmanagement. Wie von Automobilwoche berichtet, wird Porsche-Chef Michael Macht als Nachfolger von VW-Produktionsvorstand Jochem Heizmann gehandelt. Heizmann ist als Chef des neu zu formierenden Nutzfahrzeuggeschäfts von VW im Gespräch (Hefte 7 und 9/2010 sowie Artikel im Internet – siehe unten).

Neuer Porsche-Lenker soll dem Vernehmen nach Matthias Müller werden. Derzeit leitet Müller in Wolfsburg das VW-Ressort K-GM Produkte und berichtet direkt an Konzernchef Martin Winterkorn. Mit der Berufung Müllers an die Porsche-Spitze könnte VW den schwäbischen Sportwagenhersteller auf dem Weg zum integrierten Autokonzern zügig einbinden.

Eine VW-interne Übersicht zum "Geschäftsauftrag“ der Abteilung K-GM belegt, dass seine jetzigen Aufgaben Müller für das Amt des Porsche-Chefs prädestinieren. Demnach steuert K-GM den "Produktanalyse- und Produktstrategieprozess“. Müllers Stab ist zuständig für die "Definition von Leitplanken und Schnittstellen“ im Modellprogramm der Konzernmarken – "inklusive Anbahnung und Managen von Kooperationen“. Auch seine Erfahrungen rund um "Fahrzeuge, Baukästen, Plattformen“ von VW würden Müller bei Porsche zugutekommen.

In Stuttgart werden die Personalspekulationen inzwischen mit größtem Interesse verfolgt. "Ich bin dafür, dass die Eigenständigkeit von Porsche in jeder Hinsicht erhalten bleibt und betone, dass im Aufsichtsrat der Porsche AG über das Thema Michael Macht noch nicht gesprochen worden ist“, sagte Porsche-Betriebsratschef Uwe Hück auf Anfrage von Automobilwoche. "Und wenn wir eine Entscheidung über die Unternehmensspitze treffen sollten, dann werden wir das ausschließlich im Sinne des Unternehmens Porsche und der Belegschaft tun“.