VW-Konzern legt "Up“-Werk fest

Wolfsburg. VW steht kurz vor der Entscheidung über den Produktionsstandort für die neue Kleinstwagenfamilie "Up“. Den Zuschlag wird nach übereinstimmenden Informationen aus dem Umfeld von VW-Konzernlenker Martin Winterkorn das VW-Werk Bratislava in der Slowakischen Republik erhalten. Vorstand und Aufsichtsrat wollen das Projekt zur VW-Hauptversammlung am 23. April abschließend beraten.

Die Präferenz für Bratislava ergibt sich auch aus den Folgen der Autokrise. Bei großen Geländewagen wie dem VW Touareg und dem Q7 von Audi, die in der slowakischen Fabrik gefertigt werden, ist die Nachfrage stark rückläufig. Absehbare Beschäftigungslücken können mit dem "Up“-Bau ab 2011 geschlossen werden.

Zudem gilt das VW-Werk in Bratislava als hoch produktiv, die Fertigung in dem mitteleuropäischen Land als vergleichsweise kostengünstig. Dies ist umso bedeutsamer, als VW nach Angaben eines "Up“-Insiders "noch immer schwer zu kämpfen hat, um den Zielpreis des Autos zu erreichen“. Die Einstiegsversion der Fahrzeugfamilie, die neben Volkswagen auch unter den Marken Skoda und Seat geplant ist, soll in Westeuropa weniger als 8.000 Euro kosten. In der Herstellung von Kleinwagen hat Bratislava bereits Erfahrung – vor wenigen Jahren liefen hier unter anderem der VW Polo und der Seat Ibiza vom Band.

VW-Chef Winterkorn hatte die Entwicklung des "Up“ kurz nach seinem Amtsantritt Anfang 2007 initiiert. Zunächst war vorgesehen, die Montage des Viersitzers an den Standort Vrchlabi der tschechischen VW-Tochter Skoda zu vergeben. Anhaltende Währungsturbulenzen der tschechischen Krone allerdings machten VW 2008 einen Strich durch die Rechnung.