Wolfsburg. Der VW-Konzern hat seine Macht beim Nutzfahrzeug- und Maschinenhersteller MAN weiter ausgebaut und seine Anteile über die kritische Marke von 75 Prozent erhöht. Wie der DAX-Konzern am heutigen Dienstag (5.6.) per Mitteilung bekannt gab, erhöht VW mit Wirkung zum 6. Juni 2012 seinen Stimmrechtsanteil an der MAN SE auf 75,03 Prozent von zuvor 73,76 Prozent. "Auf dem Weg zum integrierten Nutzfahrzeugkonzern unter dem Dach von Volkswagen" sei dieser Schritt erfolgt, heißt es in der Mitteilung. "Das ist ein weiterer wichtiger Markstein, um auch im Nutzfahrzeuggeschäft unsere gemeinsamen Ziele im engen Schulterschluss zu erreichen“, wird VW-Chef Martin Winterkorn darin zitiert.
Volkswagen kündigt an, mit "Hochdruck Synergien und substanzielle Wachstumspotenziale im Nutzfahrzeuggeschäft zu heben", das sich in den letzten Jahren zur zweiten starken Säule für den Konzern entwickelt habe. "Den eingeschlagenen Weg werden wir mit aller Konsequenz gehen. Das ist wesentlich für die Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftsfähigkeit von MAN, Scania und Volkswagen“, so Winterkorn. MAN werde dabei die operative Eigenständigkeit und Identität bewahren, MAN Power Engineering bleibe fester Bestandteil von MAN, versichert er. Erst am vergangenen Wochenende hatte VW einen Umbau des Konzerns bekanntgegeben. Mit einer strukturellen und personellen Neuaufstellung – VW hatte die Neubesetzung von zunächst 30 Positionen angekündigt – will Europas größter Automobilhersteller seiner Strategie 2018 zusätzlichen Schwung verleihen. Dazu zählt auch eine weitere Ausgestaltung des Nutzfahrzeug-Bereichs. Im Zuge des Umbaus wechselt Audis Einkaufsvorstand Ulf Berkenhagen in das neu geschaffene Einkaufsressort von MAN, Jochen Schumm, bislang Generalbevollmächtigter Personal bei VW Nutzfahrzeuge, verantwortet künftig als Arbeitsdirektor das Personalressort von MAN. Der bisherige Personalvorstand von MAN, Jörg Schwitalla, übernimmt künftig eine Funktion im VW-Konzern.VW versucht schon seit langem, durch eine engere Zusammenarbeit von MAN und Scania die Profitabilität zu steigern. Volkswagen als größter Aktionär beider Unternehmen will von der damit verbundenen Wertsteigerung profitieren. Der Hersteller kündigte zudem an, sich "für die Zukunft alle Optionen für die weitere Gestaltung eines integrierten Nutzfahrzeugkonzerns" offen zu halten. (Foto: VW)