VW baut in Berlin zwei frühere Betriebe von Kroymans um

Hamburg. Der Automobilkonzern Volkswagen hat von der insolventen Kroymans-Gruppe zwei wichtige Betriebe in Berlin übernommen. Die VW-Häuser liegen in Spandau und Tempelhof, die zu den besonders dicht besiedelten Stadtteilen der deutschen Kapitale zählen. Das für den Geschäftsbereich Vertrieb verantwortliche VW-Konzernvorstandsmitglied Christian Klingler begründete die Schritte mit den Worten: "Mit diesen zwei attraktiven Standorten kann Volkswagen die Präsenz der Marke am wichtigen Standort Berlin weiter optimieren“.

Nach Angaben von VW waren beide Objekte in den Jahren 2007 respektive 2008 von der Niederländischen Kroymans-Gruppe eröffnet worden. "Sie überzeugen durch ihre exponierte Lage und ihre Größe von über 10.000 beziehungsweise über 20.000 Quadratmeter Grundfläche", heißt es in Wolfsburg. In den nächsten Monaten sollen beide Häuser nach den aktuellen Richtlinien rund um die Corporate Identity (CI) von VW zu Volkswagen-Standorten umgebaut und noch im laufenden Jahr unter dem Namen Volkswagen Automobile Berlin eröffnet werden.

Gegenüber Automobilwoche hatte VW-Topmanager Detlef Wittig, seit Jahren spezialisiert auf Vertriebskonzepte, mit Blick auf die wirtschaftlichen Probleme großer VW-Handelspartner auf dem deutschen Markt schon vor gut einem halben Jahr erklärt: "In Metropolen können wir es uns nicht leisten, wichtige Standorte zu riskieren oder gar aufzugeben." Wittig weiter: "Wir haben aber nicht die Absicht, das ganze Land mit eigenen Retail-Betrieben zu überziehen."

Vor Führungskräften von Volkswagen hatte Christian Klingler dann im Dezember 2009 intern eine Offensive zur Stärkung der Vertriebspartner annonciert: "In Bezug auf die Händlerschaft ist es erforderlich, das Geschäftsmodell für die Volkswagen-Händler zu überarbeiten und die Attraktivität für Händler deutlich zu erhöhen." Klinglers Mahnung: "In Summe gilt es für Volkswagen im Jahr 2010, die heutige Position der Stärke zu nutzen, um weitere Marktanteile hinzuzugewinnen, und um somit auch nachhaltig den Unterschied zum Wettbewerb auszumachen."