Wolfsburg. Seit der Jahrtausendwende hatte eine Vision Automobilingenieure und Öffentlichkeit in Deutschland umgetrieben: Der "Volkswagen". Mit der Unternehmensgründung durch die „Deutsche Arbeitsfront“ instrumentalisierten dann die Nationalsozialisten diese Vision. Ferdinand Porsche, der 1934 vom Branchenverband mit der Konstruktion des Volkswagens beauftragt worden war, entwickelte mit seinem Team um Karl Rabe, Franz Xaver Reimspieß und Ferry Porsche ein 1938 serienreifes Fahrzeug, das mit seiner eigenwilligen und neuartigen Silhouette Automobilgeschichte schrieb.
Ferdinand Porsche gehörte mit Bodo Lafferentz, einem Vertreter der Deutschen Arbeitsfront, zur Geschäftsführung des seit 1938 unter dem Namen Volkswagenwerk GmbH firmierenden Unternehmens. Grundsteinlegung für das Werk im heutigen Wolfsburg war am Himmelsfahrtstag 1938. Doch der „Kraft durch Freude-Wagen“ blieb ebenso Propaganda wie die angeblich mustergültigen Arbeits- und Lebensbedingungen in beiden Stammwerken in der damaligen „Stadt des KdF-Wagens“ und in Braunschweig. Denn nach dem Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde aus dem Volkswagenwerk ein Rüstungsbetrieb, in dem mehrheitlich ausländische Zwangsarbeiter für Hitlers Krieg schuften mussten.
Ein ziviles Autounternehmen wurde das von den Alliierten beschlagnahmte
Volkswagenwerk erst durch die britische Militärregierung, die im August 1945 den ersten Produktionsauftrag über 20.000 Limousinen vergab. Im Dezember 1945 lief mit 55 Fahrzeugen die Serienfertigung an.