Viele potenzielle Kunden rücken von VW ab

Nürnberg. Im Abgas-Skandal wenden sich viele potenzielle Käufer von VW ab. In einer aktuellen Erhebung des Marktforschers puls sagten elf Prozent jener Befragten, die bislang am Kauf eines VW interessiert waren, dass sie nun kein Auto dieser Marke mehr kaufen wollten. Weitere 35 Prozent sagten, sie würden nun abwarten, wie sich die Dinge entwickelten. Allerdings sagten auch 54 Prozent, sie seien immer noch am Kauf eines VW interessiert.

Dabei gingen vor allem Männer und ältere Befragte mit der Wolfsburger Marke hart ins Gericht. Bei den über 50-Jährigen wandten sich 16 Prozent ab, bei den Männern 14 Prozent. Unter den unter 50-Jährigen waren es dagegen nur zehn Prozent und bei den Frauen lediglich fünf Prozent.

Dabei hält die Mehrheit den Abgas-Skandal nicht für eine reine VW-Angelegenheit. 67 Prozent sind der Meinung, dass auch andere Autobauer bei den Abgaswerten tricksen. Nur elf Prozent gehen davon aus, dass sich der Skandal auf die Marke VW beschränkt.

Weitere 50 Prozent glauben, dass die deutschen Autobauer durch den Skandal an Ansehen verloren haben, 48 Prozent sehen diesen Effekt für das Qualitätssiegel "Made in Germany". Zudem sagen 41 Prozent, das Vertrauen in VW sei nachhaltig beschädigt. Nur 29 Prozent gehen dagegen von einer schnellen Erholung aus. Dass die Marke VW Schaden genommen habe, ergab auch eine andere aktuelle Erhebung.

Deutlich positiver fällt die Befragung dagegen für den Diesel aus. 36 Prozent gehe hier von einem kurzfristigen Imageschaden aus, nur 33 Prozent von einem langfristigen. Einen Schub für Elektroautos durch den Skandal erwartet dagegen nur eine Minderheit von 26 Prozent.

Für die Erhebung wurden zwischen dem 30. September und dem 2. Oktober 557 Personen befragt. Darunter 283 Personen, die vor dem Skandal am Kauf eines VW interessiert waren.