Berlin. Die aktuelle Ausgabe des britischen Wirtschaftsmagazins "The Economist" geht hart mit der deutschen Automobilindustrie ins Gericht: Die deutschen Hersteller seien auf umweltfeindliche Spritfresser abonniert, die durch hohen CO2-Ausstoß auffallen würden. Zudem habe man in Deutschland auf hochklassige aber teure Ingenieurleistung gesetzt und leide darum an einem "Große-Autos-Problem".
"Diese Schelte liest sich gut, weil es populär ist, die Marktführer in die Rolle der bösen Buben zu stecken. Sie geht aber an den Fakten vorbei", erklärt Ulrich Müller, Verkehrspolitischer Sprecher des Bundesverbandes der deutschen Gas- und Wasserwirtschaft, jetzt in Berlin. Müller betont, dass es die deutschen Automobilhersteller sind, die zusammen mit Kollegen aus Italien, die Kraftstoff-Alternative Erdgas forciert im Markt etablieren.
Müller: "Die deutsche Automobilindustrie ist Technologieführer in Sachen Erdgasfahrzeuge. Bereits heute kann der Kraftstoff dafür auch komplett aus nachwachsenden Rohstoffen produziert werden. Dabei wird pro Hektar landwirtschaftlicher Fläche wesentlich mehr Biomethan erzeugt, als beim flüssigen Biosprit." Schon mit fossilem Erdgas als Kraftstoff lässt sich der CO2-Ausstoß im Vergleich zum Benziner um rund 25 Prozent reduzieren. Durch die Beimischung von Biomethan zum Kraftstoff Erdgas kann aus Erdgasfahrzeugen sogar ein CO2-neutrales Fortbewegungsmittel werden. Müller: "Lösungen sind vorhanden und werden auch in immer breiterem Umfang genutzt."