München. Die beiden Autobauer General Motors und Chrysler wollen sich nicht am US-Wahlkampf beteiligen. Die Opel-Mutter General Motors hat sogar kurzerhand Präsident Barack Obama ausgeladen - nach der Wahl am 6. November sei er aber wieder willkommen. GM begründet diesen Schritt damit, dass man sich nicht in den Wahlkampf einmischen und den Politikern keine Plattform für ihre Parolen bieten wolle. Auch Obama-Herausforderer Mitt Romney ist auf dem Gelände von GM unerwünscht. Er hatte sich 2009 öffentlich gegen finanzielle Unterstützung für den finanziell schwer angeschlagenen Autobauer GM ausgesprochen. Sowohl Chrysler als auch General Motors hatten damals auf dem Höhepunkt der Finanzkrise von Obamas Regierung zusammen fast 50 Milliarden Euro Staatshilfe kassiert.
Nicht nur die öffentliche "Ausladung" wirkt sich negativ auf Barack Obama aus. Auch die Tatsache, dass die Produktion des Chevrolet Volts wegen der schwachen Nachfrage erneut für mehrere Wochen gestoppt wird, könnte ihm laut Experten Stimmen kosten. Obama hatte sich damals trotz der desaströsen, finanziellen Situation für das Elektroauto stark gemacht - der Misserfolg des Elektroautos am Markt wird laut "Financial Times Deutschland" als Beleg dafür angeführt, dass politischer Einfluss in privaten Unternehmen grundsätzlich von Übel sei. Während es den US-Autobauern verboten ist, direkt für eine Partei oder einen Kandidaten zu spenden, beteiligen sich die deutschen Hersteller rege am US-Wahlkampf. Geht es nach der Mehrheit der deutschen Konzerne in den USA, bleibt Barack Obama auch nach dem 6. November für weitere vier Jahre als Präsident der Vereinigten Staaten im Amt. Wie aus den Spendendaten (die das Washingtoner Center for Responsive Politics im Auftrag der "Wirtschaftswoche" erhoben hat) hervorgeht, lassen sich die deutschen Unternehmen das zum Teil einiges kosten. BMW beispielsweise unterstützt den Amtsinhaber Obama mit einer Spende in Höhe von 250 Dollar, sein Konkurrent Romney geht leer aus. Die siebenfache Spendensumme, also 1750 Euro, kommt vom Wolfsburger Autobauer Volkwagen. Sie geht ebenfalls an Obama und sein Wahlkampfteam, auf das Konto von Obamas Herausforderer fließen null Euro.Volkswagen ist in den USA seit 2011 mit einem eigenen Werk in Chattanooga im Bundesstaat Tennesseee vertreten, BMW hat Forschungs- und Entwicklungszentren in Newbury Park, Oxnard, Palo Alto, ein Produktionswerk in Spartanburg sowie diverse Vertriebsstandorte.US-Wahlkampf: Autobauer bleiben neutral
General Motors und Chrysler wollen sich nicht in den US-Wahlkampf einmischen, im Gegenteil: Weil sie den Kandidaten keine Plattform für ihre Parolen bieten wollen, haben sie Barack Obama und seinen Herausforderer Mitt Romney kurzerhand ausgeladen. Die deutschen Autobauer beteiligen sich dagegen rege am Wahlkampf.
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